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Glanzloser Inter-Sieg beim Schlusslicht Bari

Miccoli bringt Juve völlig aus der Spur

Glanzloser Inter-Sieg beim Schlusslicht Bari

Retter in der Not: Beim Schlusslicht brach Houssine Kharja den Bann.

Retter in der Not: Beim Schlusslicht brach Houssine Kharja den Bann. picture alliance

Am Donnerstag beschloss das vom Papier her ungleiche Duell zwischen dem Tabellenletzten AS Bari und dem Triple-Gewinner Inter Mailand den 23. Spieltag. Gegen Bari, das mit mageren 14 Punkten die Rote Laterne in der Serie A innehat, waren aus Sicht der Nerazzurri die drei Punkte fest eingeplant und auch zwingend notwendig, will man noch ein Wörtchen im Titelrennen mitreden.

Zunächst kam jedoch alles anders, denn Bari fand sich mit der Rolle des Punktelieferanten nicht ab und bot dem großen Favoriten, der ohne den an den Adduktoren verletzten Ex-Bayern Lucio (zehn Tage Pause) angetreten war, erbitterten Widerstand. Dieser wurde aber nach 70 Minuten gebrochen: Zum Matchwinner der Leonardo-Elf avancierte diesmal der in der Winterpause aus Genua geholte Houssine Kharja, der den Bann brach. Der Außenseiter hatte danach nichts mehr zuzusetzen und geriet in der Nachspielzeit durch weitere Treffer von Giampaolo Pazzini (90.+3) und Wesley Sneijder (90.+5) weiter ins Hintertreffen. Inter verkürzte damit den Abstand auf Tabellenführer AC Mailand auf nunmehr sieben Punkte.

Für den negativen Höhepunkt des Abends sorgte im übrigen Inter-Verteidiger Chivu. In der 58. Minute schlug der Rumäne seinen Gegenspieler Rossi völlig unvermittelt von hinten ins Gesicht. Weil der Schiedsrichter die Tätlichkeit nicht sah, blieb Chivu eine Rote Karte erspart. Eine Verurteilung nach Fernsehbeweis zu drei bis fünf Spielen Sperre gilt aber als sicher.

Napoli und die Roma zeigen Schwäche

Die Verfolger SSC Neapel und AS Rom waren am Mittwoch gefragt. Napoli musste zum AC Chievo und patzte: Moscardelli (20.) und Sardo (50.) sicherten den Sieg für Verona, so dass es Neapel verpasste, Punkte auf Milan gutzumachen. Auch die Roma patzte. Zunächst sah es dank Borriello nach einem Sieg gegen Brescia aus, aber der Brasilianer Eder glich zum 1:1 aus (69.). Also ein gelungener Einstand für Trainer Giuseppe Iachini, der nach der Entlassung von Mario Beretta abermals installiert wurde.

Die Alte Dame wird zur Grauen Maus

Fabrizio Miccoli trifft gegen Gianluigi Buffon

Blitzstart gegen Juve: Palermos Fabrizio Miccoli trifft gegen Gianluigi Buffon. picture alliance

Bei Juventus Turin stand beim Auswärtsspiel gegen US Palermo Neuzugang Barzagli gleich mal in der Startformation, allerdings konnte er der Defensive nicht die nötige Stabilität verleihen. Nach sieben Minuten schlug Miccoli, der viele Jahre bei Juve unter Vertrag stand, nach schöner Vorarbeit von Pastore zu. Im Anschluss an einen Eckball erzielte Migliaccio mit einem Kopfball das 2:0 (20.). Noch vor dem Wechsel meldeten sich die Gäste im Spiel zurück. Palermos Keeper Sirigu versuchte nach einer Ecke zu klären, die Kugel landete bei Marchisio, der durch Freund und Feind hindurch den Anschlusstreffer erzielte (36.). Nach dem Wechsel wollte keinem Team mehr Zählbares gelingen. Damit verabschiedet sich die "Alte Dame" ins Mittelfeld, während Palermo ins internationale Geschäft springt, weil auch Udine nicht dreifach punktete. Udinese Calcio kam gegen Bologna nicht über ein 1:1 hinaus. Mit seinem 14. Saisontor brachte di Vaio die Gäste in Führung, ehe Domizzi immerhin noch für das Remis sorgte.

Zwei heiße Duelle standen im Keller der Tabelle an. Dabei gelang US Lecce in Parma ein ganz wichtiger Auswärtserfolg. Coach Luigi de Canio bewies ein glückliches Händchen und wechselte den Sieg in Form von Chevanton ein. Der Uruguayer erzielte in der letzten Minute der Partie das einzige Tor. Für Lecce (24 Punkte) war es erst der zweite Erfolg auf fremdem Boden. Dagegen kommen Cesena (21) und Catania (23) nicht vom Fleck. Die beiden Kellerkinder trennten sich 1:1.

Keine Tore und Punkte für Genua

Im Mittelfeld freute sich Florenz über einen knappen 1:0-Sieg gegen CFC Genua. Santana erzielte das Tor des Tages. Nichts zu holen gab es auch für den zweiten Verein aus Genua. Sampdoria hatte Cagliari zu Gast, das dank Nainggolan ebenfalls mit 1:0 gewann.

Ibrahimovic und Legrottaglie im Pech

Pato

Kein Durchkommen: Milans Pato gegen eine Übermacht von Lazio-Verteidigern. picture alliance

Es war das mit Spannung erwartete Duell von Tabellenführer AC Mailand gegen das drittplatzierte Lazio Rom. Das Topduell der beiden Kontrahenten am Dienstagabend endete dann aber mit einem torlosen Remis.

Beide Teams mussten etliche Stammspieler ersetzen. Bei Milan betraf dies Ex-Bayern-Kapitän van Bommel sowie den ehemaligen Bundesliga-Profi Boateng. Zudem fehlten die Routiniers Nesta, Gattuso, Seedorf, Pirlo, Ambrosini, Zambrotta und Inzaghi. Die Laziali mussten auf den gesperrten Angreifer Zarate sowie auf Rocchi, Floccari und Meghni verzichten.

Mit den Ausfällen besser zurecht kamen die Lombarden. Die Rossoneri hatten mehr von der Partie und auch die besseren Chancen. Doch Muslera im Tor der Hauptstädter ließ sich nicht überwinden. In der 51. Minute hatte der Keeper aus Uruguay aber das Glück auf seiner Seite. Nach Vorlage von Pato traf Ibrahimovic den Pfosten, der Ball rollte entlang der Torlinie, touchierte den zweiten Pfosten und sprang von dort in die Arme von Muslera zurück.

Pech hatte auch Neuzugang Legrottaglie. Der Verteidiger, der erst am Montag von Juventus Turin verpflichtet wurde, kam erst zur zweiten Halbzeit in die Partie, musste aber nach einem Zusammenprall mit Lazio-Angreifer Kozak in der 84. Minute wieder ausgewechselt werden.