Champions League

Gladbachs Box-Problem und die Hoffnung auf Besserung

ManCitys dominante Spielweise als Chance für die Borussia?

Gladbachs Box-Problem und die Hoffnung auf Besserung

Das Winken im Strafraum: Mönchengladbach, hier mit Alassane Plea, findet zu wenig den Weg in den Strafraum.

Das Winken im Strafraum: Mönchengladbach, hier mit Alassane Plea, findet zu wenig den Weg in den Strafraum. picture alliance

Die 1:2-Heimniederlage gegen Mainz bestätigte die Eindrücke aus den Spielen gegen Union Berlin (1:1) und den 1. FC Köln (1:2). Gegen kompakte und gut organisierte Mannschaften fällt es der Rose-Elf schwer, sich aussichtsreiche Torgelegenheiten zu erspielen. Gefällige Offensivvorträge versanden oftmals an der Strafraumgrenze, zu selten geht es richtig rein in die Box. "Uns fehlt momentan die Überzeugung und Konsequenz Richtung letztes Drittel", bemängelte Rose nach der Mainz-Niederlage. Kapitän und Torschütze Lars Stindl schloss sich der Einschätzung an: "Wir haben viel Aufwand betrieben, es aber vor allem in der zweiten Hälfte nicht geschafft, unsere Überlegenheit in zwingende Torchancen umzumünzen. Es gab zwei, drei Halbchancen, trotzdem war es offensiv nicht zielstrebig und konsequent genug."

Rollentausch vom Favoriten zum Außenseiter könnte sich als Vorteil für Gladbach erweisen

Dass am Mittwoch im Champions-League-Achtelfinale mit Manchester City (21 Uhr, LIVE! bei kicker) die aktuelle Übermannschaft Europas auf die Fohlen wartet, macht die Sorgen nur noch größer. Oder etwa nicht? Denn gerade der Rollentausch vom Favoriten zum Außenseiter könnte sich als Vorteil erweisen. Gladbach wird nicht auf eine massierte Defensive draufspielen und Offensivlösungen entwickeln müssen, sondern kann eher wieder die Stärken im eigenen Umschaltspiel zum Vorschein bringen. Die Kontrolle auf dem Rasen, so ist es zumindest zu erwarten, werden die Ballbesitzliebhaber aus England übernehmen. Dadurch ergibt sich für die Borussen mehr Platz. "Wir werden andere Räume haben, das Spiel ist offener", glaubt Rose, "wir werden uns am Mittwoch eher darum kümmern müssen, gut zu verteidigen - und offensiv dann die Nadelstiche setzen."

Januar-Siege sollten der Borussia Mut machen

In der Champions-League-Gruppenphase gelang es teilweise hervorragend, in die gefährlichen Räume vorzustoßen und so den Gegner vor Probleme zu stellen. Wie bei den Unentschieden gegen Inter Mailand und Real Madrid (jeweils 2:2), als man den Favoriten am Rande der Niederlage hatte. Auch die Januar-Siege gegen den FC Bayern (3:2) und Borussia Dortmund (4:2) sollten der Mannschaft Mut machen und ihre eigenen Möglichkeiten aufzeigen, meinte Sportdirektor Max Eberl vor dem Achtelfinale bei Sport 1: "Wir haben Qualität, sonst hätten wir Bayern München nicht geschlagen. Wir wollen uns am Mittwoch eine Ausgangslage schaffen, dass wir im zweiten Spiel unsere Chance haben."

Jan Lustig