WM

DHB: Alfred Gislason begründet Verzicht auf Philipp Weber

Bundestrainer äußert sich vor den WM-Play-offs

Gislason begründet Verzicht auf Weber und Nominierung des "alten" Reichmann

Während Philipp Weber (li.) fehlt, ist Tobias Reichmann (re.) zurück beim DHB-Team.

Während Philipp Weber (li.) fehlt, ist Tobias Reichmann (re.) zurück beim DHB-Team. imago images (2)

Die Qualifikation für die Weltmeisterschaft im nächsten Januar sollte eigentlich nur Formsache sein. Oder? Bundestrainer Gislason sprach am Dienstagvormittag eine kleine Warnung an seine Spieler aus. Färöer sei "eine aufstrebende Nation" und zuletzt "viel besser geworden", stellte Gislason klar und forderte von seiner Mannschaft in den beiden entscheidenden Spielen zur WM-Qualifikation am 13. und 16. April gegen den krassen Außenseiter "volle Konzentration".

Gislason und auch DHB-Sportvorstand Axel Kromer hat das Videostudium des nächsten Gegners beeindruckt. "Es ist viel mehr Qualität da, als manche denken", sagte Kromer: "Man lässt sich davon leiten, dass bei ihren Spielen vielleicht keine vollen Hallen sind." Doch die beiden Vorbereitungsspiele gegen Ungarn hätten die Sinne nochmal zusätzlich geschärft. Beim ersten der beiden Tests gegen die Magyaren sei Gislason "nicht so besonders zufrieden mit der Abwehr" gewesen.

Doch die Entwicklung stimmt ihn und Kromer positiv. "Wir sind über eine gute Abwehr zu mehr Toren aus dem Tempospiel gekommen", lobt Kromer. Über die erste und zweite Welle soll es auch gegen Play-off-Gegner Färöer gehen. Dass das Hinspiel am 13. April (18.15 Uhr, LIVE! bei kicker) in Kiel steigt, macht es für den langjährigen THW-Coach Gislason noch eine Spur besonderer.

"Das ist das erste Spiel seit meinem Abschied dort", so der Isländer: "Meine größte Hoffnung ist, dass die Halle gefüllt sein wird. Dass wir ein richtiges Heimspiel dadurch bekommen. Das hätte die Mannschaft verdient." Karten für das wichtige Play-off-Spiel sind noch einige zu haben.

Gislason tut Kastening "unglaublich leid"

Mit Blick auf den Kader - die DHB-Auswahl tritt nahezu in Bestbesetzung an - musste Gislason einige Planstellen ausführlicher erklären. Für Hoffnungsträger Timo Kastening, der sich bei Stammverein Melsungen schwer am Knie verletzt hat (Gislason: "Es tut mir unglaublich leid"), nominiert der Bundestrainer dessen Vereinskollegen Tobias Reichmann nach.

Es gibt viele junge, gute Spieler, aber keiner von ihnen hat ein einziges Spiel mit uns gemacht.

Alfred Gislason

Auf die Frage, ob es das richtige Zeichen an die Talente sei, den 33-Jährigen zu nominieren, antwortete Gislason trocken: "Es gibt viele junge, gute Spieler, aber keiner von ihnen hat ein einziges Spiel mit uns gemacht." Die erfolgreiche WM-Qualifikation stehe über allem, weswegen eine "möglichst eingespielte" DHB-Auswahl antreten soll.

Knorr und Witzke überzeugen gegen Ungarn

Auf der Spielmacherposition entschied sich Gislason gegen Philipp Weber (SC Magdeburg) und für Juri Knorr (Rhein-Neckar Löwen) sowie Luca Witzke (SC DHfK Leipzig). "Philipp spielt aktuell so gut wie gar nicht auf der Mitte", stellte Gislason klar: "Das heißt auch nicht, dass Philipp gar nicht mehr bei uns spielen wird." Knorr und Witzke hätten ihn bei den Tests gegen Ungarn aber überzeugt und bekämen deswegen erneut die Chance. Auch deren "starke Leistung in der Abwehr" sei ein klarer Pluspunkt. Dazu könne Julian Köster auch auf der Mitte spielen.

Nach langer Überlegung nicht mehr im DHB-Trikot auflaufen wird Patrick Wiencek, den die Nationalmannschaft beim Hinspiel in Kiel offiziell verabschieden wird. Bei Hendrik Pekeler sei noch immer eine Hintertür offen: "Aus meiner Sicht ist das noch nicht endgültig", so Gislason. Der Kreisläufer vom THW hatte sich nach Olympia im vergangenen Sommer eine Nationalmannschaftspause erbeten.

msc

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