Der Rekordchampion um Teammanager Steven Gerrard holte seinen 55. Titel nach neun Jahren, neun Monaten und 20 Tagen vorzeitig, weil Rivale Celtic (51 Meisterschaften) bei Dundee United nicht über ein 0:0 hinauskam.
Nach 28 Siegen und vier Unentschieden in 32 Saisonspielen ohne Niederlage sind die Rangers bei noch sechs ausstehenden Partien nicht mehr von der Tabellenspitze zu verdrängen. Bereits am Samstag hatte Gerrards Team mit dem 3:0 über St. Mirren den Grundstein dafür gelegt, die Celtic-Serie nach neun Meisterschaften zu beenden. Mit dem zehnten Titel hintereinander hätte der ewige Kontrahent einen Rekord aufgestellt.
Gerrard grüßt aus einem gekippten Kabinenfenster
Für die Rangers um den früheren Mainzer Leon Balogun ist die Meisterschaft nach der Insolvenz 2012 und dem Sturz in die Viertklassigkeit eine Art Befreiung. 2016 war der Klub in die Scottish Premier League zurückgekehrt, Liverpool-Legende Gerrard kam 2018 dazu. Seinen ersten Titel als Trainer feierte der 40-Jährige schon am Samstag, als er bäuchlings als "Diver" über den biernassen Kabinenboden schlitterte.
Ignorierten Abstandsregeln rund ums Stadion: Fans der Glasgow Rangers. imago images
Trotz Verbots wegen der Pandemie hatten sich tausende Fans vor dem Ibrox-Stadion versammelt und ausgelassen mit bengalischen Feuern gefeiert. Die schottische Regierung rügte die Anhänger, die Polizei drückte beide Augen zu. Gerrard grüßte den Anhang aus einem gekippten Kabinenfenster und ermahnte sie, "demütig" zu bleiben und auf sich aufzupassen.