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Gerhard Schröder verliert DFB-Ehrenmitgliedschaft

Klares Votum auf DFB-Bundestag

Gerhard Schröder verliert DFB-Ehrenmitgliedschaft

Nicht länger DFB-Ehrenmitglied: Gerhard Schröder, hier bei einem Länderspiel 2019.

Nicht länger DFB-Ehrenmitglied: Gerhard Schröder, hier bei einem Länderspiel 2019. imago images / MIS

Die beiden 1. DFB-Vizepräsidenten Dr. Rainer Koch und Hans-Joachim Watzke hatten Schröder nach DFB-Angaben infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine dazu aufgefordert, "auf seine Funktionen in russischen Staatskonzernen zu verzichten oder seine Ehrenmitgliedschaft im DFB niederzulegen". Dieser Bitte war Schröder nicht nachgekommen.

"Der völkerrechtswidrige Angriff auf die Ukraine ist durch nichts zu rechtfertigen. Wer sich aus Rücksicht auf persönliche Interessen nicht klar vom Krieg und seinem Aggressor distanziert und darüber hinaus auch nicht die gebotenen geschäftlichen Konsequenzen zieht, teilt nicht die Werte des Fußballs und des Deutschen Fußball-Bundes", werden Koch und Watzke in einer gemeinsamen Erklärung vom Freitag zitiert.

Koch und Watzke mit klarer Botschaft für Schröder

"Gerhard Schröder kann somit nicht länger Ehrenmitglied unseres Verbandes sein, der sich für Verständigung zwischen den Menschen einsetzt und jede Form von Gewalt ablehnt. Dieses eindeutige Signal geht heute vom DFB-Bundestag aus", so Koch und Watzke weiter. "Wir erwarten auch nach Aberkennung seiner Ehrenmitgliedschaft weiter vom Bundeskanzler a.D. Gerhard Schröder, dass er seinen Einfluss geltend macht und sich im Rahmen seiner Möglichkeiten für Frieden in der Ukraine einsetzt."

Im Dezember 2005 hatte der DFB Schröder zum Ehrenmitglied ernannt - wegen "großer Verdienste um den deutschen Fußball", wie der damalige DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger damals erklärt hatte. Die Mitgliedschaft sei ihm damals "zu Recht verliehen" worden, so Koch am Freitag. Doch die Werte des Sports stünden "an oberster Stelle". Und so nahmen die Bundestagsdelegierten Schröder mehr als 16 Jahre später die Mitgliedschaft wieder ab - mit nur wenigen Enthaltungen und ohne Gegenstimme.

jpe