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Gaudino im Interview: "Bis heute arbeite ich jeden Tag daran, besser zu werden"

Ehemaliges Bayern-Talent im Gespräch

Gaudino im Interview: "Bis heute arbeite ich jeden Tag daran, besser zu werden"

Will den Klassenerhalt schaffen: Gianluca Gaudino.

Will den Klassenerhalt schaffen: Gianluca Gaudino. GEPA pictures

Seit mehr als zwei Monaten sind Sie in Altach. Wie ist ihr Eindruck bislang?

Ich habe einen sehr guten Eindruck. Ich fühle mich sehr wohl, meine Familie fühlt sich auch sehr wohl hier. Nur so kann man auch Leistung bringen. Fast jeden Winter verbringen wir in Österreich und als ich in St.Gallen gespielt habe, waren wir einmal in Bregenz bei den Festspielen. Ich konnte mir in Dornbirn, wo ich wohne, schon die Innenstadt anschauen, ansonsten google ich ganz unbekümmert nach Spielplätzen, wo wir mit unserem Sohn hingehen können.

Sie haben beim FC Bayern angefangen und sich bis zu den Profis hochgearbeitet. Warum hat es langfristig dort nicht geklappt?

Da haben am Ende mehrere Faktoren mitgespielt. Sowohl was das Sportliche als auch was das Körperliche und Mentale betrifft, war alles doch sehr früh sehr viel für mich. Es ist im Nachhinein alles relativ schnell gegangen und so viel Zeit, das zu verarbeiten, hast du im Business nicht. So habe ich dann andere Wege eingeschlagen. Die Zeit in München war top, auch die anderen Stationen. Alle hatten ihre Pros und Contras. In jeder meiner Stationen habe ich etwas mitgenommen, sowohl sportlich als auch menschlich und konnte mich weiterentwickeln. Im Fußball gibt es nicht nur diesen "einen Weg". Das ist Teil dieses Geschäfts, viele Faktoren spielen da eine Rolle.

Im Mittelfeld sind Sie variabel einsetzbar. Wo sehen Sie sich am stärksten?

Ich habe alles bis auf das rechte Mittelfeld schon einmal gespielt. Am liebsten spiele ich auf der Achter- oder Zehnerposition. Achter, weil du die Bindung zum Aufbauspiel hast und Zehner weil ich da mehr im letzten Drittel bin, meine Mitspieler einsetzen und selber mehr zum Abschluss kommen kann.

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Haben Sie die Liebe zum Fußball von Ihrem Vater Maurizio Gaudino geerbt?

Ich sehe es an meinem eigenen Sohn, auch er liebt es, den Ball zu kicken, weil man es eben zuhause als Kind selber mitbekommt, wenn der Vater das vermehrt macht. Kleine Kinder schauen sich ja fast alles ab. Meine Eltern sind getrennt, ich bin den Großteil meiner Kindheit dann bei meiner Mutter aufgewachsen. Daher würde ich sagen, dass ich durch meinen Vater Interesse an Fußball gefunden habe, den Rest habe ich mir selbst erarbeitet. Bis heute arbeite ich jeden Tag daran, besser zu werden. Klar kannst du ein Gefühl für den Ball haben, eine Veranlagung, aber es steckt auch harte Arbeit dahinter und ein starker Wille.

Gibt es noch Gemeinsamkeiten mit Ihrem Vater?

Die Frage kommt öfter, aber wie gesagt: Mein Vater war ein guter Spieler mit guten technischen Fähigkeiten. Ich bin aber mein eigener Spielertyp, vergleiche mich auch mit niemanden. Jeder hat seine Stärken und Schwächen.

Solange die Leute, die mir nahestehen, gesund und glücklich sind, ich meiner Passion, dem Fußball, nachgehen kann, ist alles ideal.

Gianluca Gaudino

Bis Sommer sind Sie an Altach verliehen. Wie schaut der Plan darüber hinaus aus?

Mein Kopf und mein Fokus liegen voll und ganz bei einer Sache, nämlich bei Altach und der Mannschaft. Wir wollen von unten wegkommen, das Ziel ist der Klassenerhalt. Wir spielen einmal die Spiele fertig und dann schauen wir weiter.

Welche Ziele und Träume haben Sie noch in den nächsten Jahren?

Glücklich zu sein, gesund und verletzungsfrei zu bleiben und jeden Tag ein Stück besser zu werden. Klar möchte ich gerne wieder international spielen, ich arbeite hart dafür. Solange die Leute, die mir nahestehen, gesund und glücklich sind, ich meiner Passion, dem Fußball, nachgehen kann, ist alles ideal.

Warum gehört Altach in die Bundesliga?

Es gibt sehr viel Potential in der Mannschaft, auch die Anlage, also gerade die Trainingsbedingungen, sind top.  Der Trainer, der ganze Staff, hier sind alle mit vollem Herzen dabei. Auch unsere Fans haben es sich einfach verdient, dass wir Bundesliga spielen. Ich wäre nicht fair, wenn ich nicht fest an den Klassenerhalt glauben und alles dafür tun würde, dass wir in der Bundesliga bleiben.

Interview: Daniel Fuhry

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