Genau vier Torchancen hat sich Paris Saint-Germain beim 0:2 gegen den FC Bayern erarbeitet. Wobei erarbeiten noch wohlwollend ausgedrückt ist, schließlich resultierte eine Möglichkeit aus einem kapitalen Fehler Yann Sommers und zwei andere aus Eckbällen.
Dabei waren die Pariser mit positiven Gefühlen ins Rückspiel gegangen. Sicher, der Ausfall von Presnel Kimpembe schmerzte, aber weder das Fehlen des Innenverteidigers noch das Saisonaus von Neymar waren die Faktoren, die letztlich zum nächsten vorzeitigen Ausscheiden in der Champions League führten. Vielmehr verließen sich die Pariser zu sehr auf die individuelle Klasse ihrer Stars Lionel Messi und Kylian Mbappé, doch beide erwiesen sich in den 90 Minuten in München als Totalausfälle.
Kein Aufbäumen - Mbappé will sich auf die Liga konzentrieren
Das Problem: Wenn sich einer größer als die Mannschaft fühlen darf und das mit der entsprechenden Leistung garniert, bleibt es im Rahmen. Bleiben die Großtaten in den wichtigen Partien jedoch aus, kommt eben ein Ergebnis wie gegen die Münchner zustande.
Das Ergebnis trifft PSG ins Mark, schon wieder draußen, schon wieder keine Champions League. Ein Aufbäumen gab es seitens der Franzosen trotzdem nicht, weder während der 90 Minuten noch danach. Mbappé ließ gar lapidar verlauten, dass man sich nun eben auf die Liga konzentrieren werde. Dort hat PSG einen veritablen Vorsprung, aufgrund der guten Leistungen in den vergangenen Wochen ist die Meisterschaft im Grunde entschieden.
Doch die Königsklasse, das erklärte Ziel Mbappés und der katarischen Eigner, wird's nun wieder nicht. Mit einer besseren Leistung hätte der Stürmer das Ziel weiter leben lassen können, nun hat er sich den eigenen Traum verwehrt.
Zukunft von Galtier und Mbappé ungewiss
In der jüngeren Vergangenheit holten sich die Pariser explizit Mentalitätsspieler Sergio Ramos, der ist jedoch zu langsam und verpasste bei seinen beiden guten Kopfballchancen den Ausgleich. Und der andere, Marco Verratti, machte eigentlich ein ganz gutes Spiel, verlor jedoch vor beiden Gegentoren den Ball und ist somit einer der Hauptschuldigen.
Wie es nun weitergeht, lässt sich schwer sagen. Sicher wird über Trainer Christophe Galtier gesprochen, er war schon zu Beginn des Jahres in der Kritik. Es scheint, als sei auch er an einer Mannschaft gescheitert, die nichts gelernt hat. Und auch die Zukunft Mbappés wird wieder zum Thema, obwohl er natürlich direkt nach dem Spiel versicherte, sich keine Gedanken darüber zu machen.
DIe Leistung von München wirft viele Fragen auf bei PSG. Doch das taten schon die beiden verspielten Hinspiel-Führungen gegen den FC Barcelona und Real Madrid, auf beide Niederlagen folgten Transferoffensiven, ein europäischer Titel sprang trotzdem nicht heraus. Genau wie in diesem Jahr.
