DFB-Spiele im Juni
Die Quote stimmt. Weil der 30-jährige Mittelstürmer den Schuss von Marius Wolf noch entscheidend abgefälscht hatte, stehen nun sieben Treffer bei sieben Länderspieleinsätzen in der Statistik von Niclas Füllkrug. Dazu kommt eine Rekordmarke. Der Werder-Torjäger ist seit Montagabend der fünfte deutsche Angreifer, der in fünf Länderspielen in Folge getroffen hat und gehört nun zum erlauchten Kreis von Max Morlock, Gerd Müller, Klaus Fischer und Andreas Möller.
"Cool, das wusste ich nicht", sagt er, will sich jedoch nicht nur anhand der Zahlen bewerten lassen. "Meine Quote mit sieben Toren in sieben Spielen sieht danach aus, als ob alles schon perfekt passt, aber es gibt noch Dinge, wo ich besser werden muss. Es war auch von mir gegen die Ukraine keine Top-Leistung, das eine oder andere Mal ist es mir nicht gelungen, den Ball richtig festzumachen. Ich will, dass da jeder Ball sitzt."
Wir müssen unsere Leistung bringen und gewinnen. Und das ist ausgeblieben.
Niclas Füllkrug
Bundestrainer Hansi Flick hat Füllkrugs Vortrag trotz Treffer ähnlich bewertet, nach 45 Minuten Kai Havertz gebracht, die Pfiffe für die Auswechslung durch das Bremer Publikum natürlich vernommen - und leicht bissig darauf reagiert: "Ich kann keine Rücksicht darauf nehmen, dass er bei Werder Bremen spielt."
Auch Füllkrug selbst sagt nach einem Tor und einem Assist von Havertz: "Kai war die richtige Entscheidung." Aber war dennoch er die richtige Auswechslung? Nebenmann Leroy Sané etwa trat noch weit weniger in Erscheinung, der Bremer mag trotzdem nicht nachkarten: "Der Trainer hat so entschieden und ich muss es akzeptieren. Freitag in Polen ist das nächste Spiel."
Die Pfiffe wegen der Füllkrug-Auswechslung waren nicht die einzigen, die am Montagabend durch das Weserstadion gehallt waren. Der Versuch, ein Jahr vor dem Start der Heim-EM Aufbruchstimmung zu erzeugen, ist gründlich misslungen, und der Angreifer sagt: "Wir können nicht immer quatschen und reden. Wir müssen zusehen, dass wir weniger reden und performen." Weil jedes Spiel zählt, auch dann, wenn es um den guten Zweck geht. "Der Benefiz-Charakter war sehr groß, das war deutlich zu spüren", sagt Füllkrug. "Aber am Ende ist es ein Spiel, wir müssen unsere Leistung bringen und gewinnen. Und das ist ausgeblieben."