Tennis

French-Open-Triumph: Djokovic Grand-Slam-Rekordsieger

French Open, Finale

French-Open-Triumph gegen Ruud: Djokovic wird alleiniger Grand-Slam-Rekordsieger

Auf dem Gipfel des Tennissports angekommen: Novak Djokovic.

Auf dem Gipfel des Tennissports angekommen: Novak Djokovic. IMAGO/USA TODAY Network

Als eine Vorhand von Casper Ruud ins Aus segelte, legte sich Novak Djokovic an der Grundlinie auf den sandigen Boden des Center Courts. Es war ein historischer Moment, der Moment seit dem Novak Djokovic der Spieler mit den meisten Grand-Slam-Titeln der Geschichte des Tennissports ist. Ausgerechnet in Paris, dem Wohnzimmer von Rafael Nadal, der seine Karriere wohl 2024 beenden wird, zog der Serbe vorbei am Spanier und ist mit nun 23 Grand-Slam-Siegen alleiniger Führender der Rangliste.

Nach einer Überraschung sah es nur eine gute halbe Stunde aus. Im dritten Grand-Slam-Finale seiner Karriere legte Ruud einen Traumstart hin. Der Norweger bestach - wie bereits im Halbfinale gegen Alexander Zverev - zu Beginn mit hervorragender Länge in den Grundschlägen, dominierte die Rallyes mit seiner Vorhand und drängte Djokovic permanent in die Defensive. Bereits im zweiten Aufschlagspiel wurde der sichtlich überraschte Serbe gebreakt, lag schnell mit 1:4 hinten.

Djokovic thront ganz oben: Spieler mit den meisten Grand-Slam-Titeln

Dann aber wachte der favorisierte Routinier auf - und wie: Mit der phasenweise etwas unorthodoxen Spielweise Ruuds kam Djokovic immer besser zurecht, er kam vom Reagieren ins Agieren, holte sich das Break zurück und drehte den Spieß um. Ruuds Momentum war dahin, der Norweger musste an sein absolutes Limit gehen, um mit seinem Kontrahenten mitzuhalten und die Partie offen zu halten. Im Tiebreak reichte schließlich auch das nicht mehr: Djokovic eröffnete mit einem brillanten Longline-Konter, ließ nach einem nicht minder spektakulären Ballwechsel den zweiten Punkt folgen und holte sich kurz darauf - nach stattlichen 90 Minuten - den ersten Satz mit 7:6.

Ein weiteres Marathonmatch - wie schon oft zuvor im Verlauf des Turniers - bekamen die French Open aber nicht. Djokovic nahm seinen Schwung aus dem glänzen Tiebreak mit, Ruud machte nun Fehler, die ihm im ersten Durchgang nicht unterlaufen waren. Der Serbe, der im ersten Satz noch gehadert und nach einer Diskussion mit dem Schiedsrichter den Unmut des Publikums auf sich gezogen hatte, wirkte nun ruhig und fokussiert, lag schnell mit 3:0 vorne und brachte den Satz im Anschluss sicher ins Ziel.

Das Publikum hält zu Ruud - doch Djokovic bleibt cool

Ruud hatte sich in dieser Phase aber immerhin ein wenig Sicherheit zurückgeholt und rettete diese auch in den dritten Satz. Der 24 Jahre alte Mann aus Oslo hielt nun wieder besser mit, musste dafür aber weiterhin an sein absolutes Leistungslimit gehen. Der Norweger hatte allerdings das Publikum im Rücken, das Djokovic sogar bei Netzrollern ausbuhte und Ruuds Punktgewinne frenetisch feierte. Den Routinier aus Belgrad störte das wenig. Djokovic war der bessere Aufschläger, machte kaum noch leichte Fehler und spielte in den wichtigen Momenten sein bestes Tennis.

Beim Stand von 5:5 zeigte Djokovic eindrucksvoll, wer der bessere Tennisspieler dieses Finales war und nahm seinem Kontrahenten den Aufschlag zu null ab. Problemlos fuhr er schließlich auch sein eigenes Aufschlagspiel ein und bestieg damit den Thron des alleinigen Rekordchampions der Grand-Slam-Geschichte. Bei den Damen hat nur Margaret Court (24) noch einen Titel mehr eingefahren. Außerdem ist Djokovic im Alter von 36 Jahren der älteste Gewinner der French Open und löste Vorjahressieger Rafael Nadal ab, der 2022 einige Tage jünger gewesen war. Nicht nur in dieser Hinsicht ist Djokovic jetzt also am Spanier vorbeigezogen.

mib

Serena knapp Zweite: Meiste Grand-Slam-Titel der Damen