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Frankfurt vs. Bayern: "Gänsehaut" bei neuer Rekordkulisse

Schüllers Treffer zählt nicht

Frankfurt und Bayern eröffnen: Neue Rekordkulisse sorgt für "Gänsehaut"

In Rot leuchtete die Rekordzuschauerzahl in Frankfurt beim Bundesliga-Auftakt auf.

In Rot leuchtete die Rekordzuschauerzahl in Frankfurt beim Bundesliga-Auftakt auf. IMAGO/Eibner

Der lauteste Jubel des Eröffnungsspiels brandete in der 84. Minute auf, als auf dem großen Videowürfel im Frankfurter Deutsche Bank Park die Zuschauerzahl aufleuchtete: 23.200! Ein neuer Rekord für ein Frauenfußball-Bundesligaspiel, den das Publikum lautstark feierte.

"Gänsehaut" und "Riesenatmosphäre"

Trotz des 0:0 zwischen Eintracht Frankfurt und dem FC Bayern München wusste die Stimmung im Stadion über die vollen 93 Minuten zu überzeugen. Vor allem die Frankfurter Fans feuerten ihr Team teils lautstark an und sorgten mit Wechselgesängen bei Frankfurts Stina Johannes für "Gänsehaut". Die Torhüterin der Eintracht sprach danach von einem "bemerkenswerten Abend, den wir wahnsinnig genossen haben". Auch Frankfurts Spielführerin Tanja Pawollek lobte die "Riesenatmosphäre" und ergänzte: "Ich glaube, wir haben die Fans überzeugt."

Das war nicht nur Werbung für uns als Eintracht, sondern für die ganze Liga - ein ganz toller Tag für den Frauenfußball in Deutschland.

Niko Arnautis

In der ersten Hälfte hatten sich beide Teams zuvor zwar noch schwergetan und das Spiel oft zwischen den Strafräumen ausgetragen, mit der ersten echten Parade von Bayerns gut aufgelegter Torfrau Maria-Luisa Grohs in der 66. Minute nahm die Partie aber Fahrt auf. "Man hat der Mannschaft angemerkt, dass sie dieser herausragenden Kulisse gerecht werden möchte. Das war nicht nur Werbung für uns als Eintracht, sondern für die ganze Liga - ein ganz toller Tag für den Frauenfußball in Deutschland", zeigte sich auch Frankfurts Trainer Niko Arnautis angetan, der seine Mannschaft über die gesamte Spieldauer als "reifer" und "deutlich besser" gesehen hatte. "Unsere spielerische Entwicklung ist herausragend. Wir haben Bayern noch nie so bespielt."

kicker ehrt Schüller als "Fußballerin des Jahres"

Den einzigen Treffer des Tages hatte Lea Schüller erzielt, die vor dem Spiel von kicker-Chefredakteur Jörg Jakob als "Fußballerin des Jahres" ausgezeichnet worden war, eine zweifelhafte Abseitsstellung sorgte aber dafür, dass der sehenswerte Heber nicht zählte. "Bei den Männern gibt es einen VAR, da wird immer zu Ende gespielt, deshalb habe ich auch zu Ende gespielt. Schade, dass das bei uns nicht der Fall ist", erklärt Schüller, die auch mit dem Unentschieden nicht zufrieden war: "Am Anfang haben wir Angsthasenfußball gespielt, uns nicht getraut unser Spiel aufzuziehen. Aber das hatte mehr mit dem Gegner zu tun als mit der Kulisse." Selbige bezeichnete die Nationalstürmerin derweil als "überragend. Da freut man sich, wenn man vor so einer Kulisse spielen darf."

Susanne Müller