Die Spurs-Offensive um Kane, Son und Richarlison wollte Oliver Glasner kontrollieren, so die Forderung des Frankfurter Trainers vor der Partie gegen Tottenham - das gelang in der ersten Hälfte nicht immer.
Die Spurs, die von Coach Antonio Conte nach dem 1:3 im Nord-London-Derby bei Arsenal unverändert ins dritte Champions-League-Gruppenspiel geschickt wurden, erwischten den besseren Start. Die SGE hatte in der Anfangsphase vor allem Probleme mit den langen Diagonalbällen auf Emerson Royal, den rechten Schienenspieler der Londoner. Bei der besten Chance fehlte Kane nur ein Schritt nach einem kurz ausgeführten Freistoß von Son (12.).
Kurze Frankfurter Druckphase
Nach einer guten Viertelstunde wurde auch die Eintracht, bei der im Vergleich zum 2:0 gegen Union Sow und Jakic statt Götze (Sprunggelenksverletzung) und Pellegrini spielten, aktiver. Frankfurt schob etwas tiefer in die gegnerische Hälfte. Rodes Schlenzer wurde zur Ecke abgelenkt (18.), nach dieser klärte Lloris bei Kolo Muanis Kopfball aus spitzem Winkel vor Tuta (19.).
Es war die offensiv beste Phase der ersten Hälfte der Hausherren. Lindström traf nach einer Ecken-Variante den Ball nicht richtig (20.).
Tottenham übernimmt, bleibt aber zu ungenau
Kurz darauf war diese Phase aber schon vorbei und die Spurs übernahmen wieder die Kontrolle. Die Londoner spielten variabel und streuten neben gefährlichen Diagonalbällen auch feine Kurzpass-Stafetten ein.
Im Abschluss fehlte aber weiter die Genauigkeit - Trapp musste nicht eingreifen. Kane verpasste eine Son-Hereingabe ganz knapp (25.). Beim umgekehrten Zusammenspiel schoss Son nur neben das Tor (40.) und Perisic hatte einfach nur Pech, dass sein Abschluss knapp neben den Pfosten abgelenkt wurde (43.).
Die große Chance nach der Pause. IMAGO/Beautiful Sports
Knauff lässt die Führung liegen
Im zweiten Durchgang startete die Eintracht mit mehr Mut und überraschte damit die Spurs etwas. Lloris verhinderte nach einem herrlichen Chip-Ball von Sow gegen Knauff den Rückstand (50.), kurz darauf schoss Lindström nach einem Fehler in der Gäste-Defensive über das Tor (60.).
Bei Tottenham hielt das Hauptproblem der ersten Hälfte auch in der zweiten an. Die Spurs spielten gefällig, wenn auch nicht mehr mit der Konsequenz wie in den ersten 45 Minuten, Schüsse aufs Tor gab es aber nahezu nicht. Son verfehlte kurz nach der Pause das rechte Kreuzeck (53.), Kanes zentral aufs Tor abgefälschter Distanzschuss war in Minute 80 mit der erste Ball, bei dem Trapp eingreifen musste.
Ansonsten konnte die Eintracht nun den Wunsch ihres Trainers erfüllen und kontrollierte die Offensive der Spurs deutlich besser als im ersten Abschnitt. In der Schlussphase gingen beide Teams nicht mehr in das allerletzte Risiko - und so blieb es beim 0:0.
Für die Hessen geht es vor dem Rückspiel in London am nächsten Mittwoch (21 Uhr) am Samstagnachmittag auswärts beim VfL Bochum weiter. Die Spurs haben zuvor am Samstagabend die Aufgabe in Brighton vor der Brust.