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Fortführung der NOFV-Oberliga: Neue Grundsätze und Kritik aus Seelow

Arbeitsgruppe wartet nun auf Beschlüsse der Politik

Fortführung der NOFV-Oberliga: Neue Grundsätze und Kritik aus Seelow

Wichtige Einnahmequelle: Spiele ohne Zuschauer sind in der NOFV-Oberliga nur eine Notlösung. Im Herbst 2020 waren - wie hier in Erfurt - zumindest ein paar Fans erlaubt.

Wichtige Einnahmequelle: Spiele ohne Zuschauer sind in der NOFV-Oberliga nur eine Notlösung. Im Herbst 2020 waren - wie hier in Erfurt - zumindest ein paar Fans erlaubt. imago images / Karina Hessland

Klar ist und bleibt: Die Politik bestimmt in Corona-Zeiten mit ihren Entscheidungen auch den Rahmen, in dem sich der Amateurfußball bei seinen weiteren Planungen bewegen kann. Gewissheiten? Zumindest Mitte Januar nicht wirklich vorhanden.

Beim Nordostdeutschen Fußballverband (NOFV) hat man bezüglich der Oberliga aber schon Grundsätze bezüglich des weiteren Saisonverlaufs verabschiedet: Die Saison wird bis mindestens 28. Februar pausieren und soll bis spätestens 30. Juni zu Ende gespielt sein, in welchem Modus auch immer. Klar ist auch: Da die Oberliga eine Amateurspielklasse ist, soll unter der Woche so gut wie gar nicht gekickt werden. Spiele ohne Zuschauer seien zwar möglich, sollen aber auf ein Minimum reduziert werden. Dazu müssen die Spielplangestalter auch noch den Landespokal mit in ihre Überlegungen einbeziehen.

Saison soll annulliert werden

Mittlerweile regt sich erste Kritik: Der SV Victoria Seelow, der in der Oberliga NOFV-Nord an den Start geht, kann sich nicht vorstellen, dass vor dem 1. April wieder gespielt werden kann. Während der Verband den Vereinen eine Vorlaufzeit bis zum Re-Start von vier Wochen einräumen will, möchte Seelow fünf bis sechs Wochen Vorbereitungszeit für sich und all die anderen Klubs. Spiele ohne Zuschauer sieht der SV für wirtschaftlich nicht zumutbar, schließlich leben die Vereine zu einem großen Teil von Einnahmen aus Ticketverkauf und Gastronomie. Demzufolge schlägt Seelow vor, die Saison zu annullieren und stattdessen Pflichtfreundschaftsspiele oder kleinere Turniere auszutragen, sobald Amateurfußball wieder bedenkenlos möglich ist. Glaubt man den Verantwortlichen der Brandenburger, schätzen einige andere Klubs die Situation genauso ein.

Jetzt liegt der Ball aber erstmal bei der Politik. Man muss kein Prophet sein, um zu prognostizieren, dass die Konferenz der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel am 19. Januar nicht die letzte dieser Art gewesen sein wird. Der NOFV kündigte in diesem Sinne an, dass sich die Arbeitsgruppe "Fortführung Spielbetrieb der NOFV-Oberliga" wieder beizeiten zusammensetzen wird - aufgrund Corona sicherlich virtuell - um über die Beschlüsse der Politik und deren Auswirkungen auf die Oberliga zu beraten.

stw