Nationalelf

Flicks finaler WM-Kader: "Circa zwei Drittel stehen fest"

Assistent Röhl kündigt "schmerzhafte" Entscheidungen an

Flicks finaler WM-Kader: "Circa zwei Drittel stehen fest"

Wen nehmen Hansi Flick und Danny Röhl (Mi.) mit zur WM? Auch Florian Wirtz (li.) und Lukas Klostermann (re.) dürfen hoffen.

Wen nehmen Hansi Flick und Danny Röhl (Mi.) mit zur WM? Auch Florian Wirtz (li.) und Lukas Klostermann (re.) dürfen hoffen. IMAGO/kolbert-press

Egal, wer nun auf der vorläufigen Kaderliste steht, die Hansi Flick der FIFA für die WM in Katar gemeldet hat und deren angebliche Besetzung seit Tagen für Spekulationen und Diskussionen sorgt: Für zahlreiche Kandidaten wird es demnächst eine Enttäuschung geben, weil sie den "Cut" verpassen werden. Der Bundestrainer darf zwar drei Spieler mehr als sonst üblich mit zum Turnier nehmen, aber eben auch nur 26.

"Es wird für einige Spieler schmerzhaft", kündigt Flicks Assistent Danny Röhl knapp zwei Wochen vor der finalen Nominierung am 10. November bei "t-online" an. "Alle wollen mit Deutschland zur WM. Aber wir müssen überlegen, was für den Kader das Beste ist."

Dabei gehe es nicht nur um die "taktische Funktion der Spieler", sondern bei nun 26 WM-Fahrern ganz besonders auch um "das Zwischenmenschliche", also um "Teamführung, Energie und Stimmung". Denn: "Auch bei einem 26-Mann-Kader können nur elf Spieler von Beginn an spielen, 15 sitzen auf der Bank, von denen wir fünf einwechseln können. Zehn Spieler werden also vielleicht wenig bis gar nicht zum Einsatz kommen. Und da müssen die Jungs bereit sein, im Training alles zu geben und die anderen zu pushen, auch wenn sie selbst im Spiel auf der Bank sitzen."

Noch haben Flick & Co. ihre Gedankenspiele rund ums Aufgebot nicht abgeschlossen. Erst "zwei Drittel der Spieler stehen circa fest", sagt Röhl. "Beim Rest schauen wir auch nach Akteuren, die auf mehreren Positionen eingesetzt werden und daher 'Hybridspieler' für uns sein können."

Röhl macht Wirtz, Klostermann & Co. Hoffnung

Auch Spieler, die verletzungsbedingt mit wenig Spielpraxis nach Katar reisen würden, haben Chancen: Florian Wirtz etwa, der nach seinem Kreuzbandriss in Leverkusen gerade an seinem Comeback arbeitet. "Seine Leistungen im Aufbautraining sind hervorragend, da bekommen wir positives Feedback", berichtet Röhl. "Flo hat sehr viel Qualität, ist ein unheimlich guter Spieler zwischen den Linien und kann einen gefährlichen Pass spielen. Er arbeitet extrem fokussiert und will auch im Training jedes Spiel gewinnen. So ein Typ gibt uns viel. Deswegen verfolgen wir seine Genesung sehr genau."

Ähnliches gelte für RB Leipzigs Verteidiger Lukas Klostermann, der sich nach seiner Syndesmoseverletzung am ersten Spieltag im Aufbautraining befindet. "Wir wollen herausfinden, ob solche Spielertypen für die WM bereit sind und, wenn ja, in welcher Form. Also: Wann wäre er im Turnier einsetzbar?", so Röhl über Wirtz, Klostermann & Co.: "Es ist nicht ausgeschlossen, dass wir jemanden mitnehmen, der noch keine Minute gespielt hat. Aber es wäre wünschenswert, dass zumindest eine Partie gespielt werden konnte."

Am Freitag hatte Leverkusens Trainer Xabi Alonso erklärt, Wirtz Richtung WM "nicht stoppen" zu wollen, während Leipzigs Coach Marco Rose bei Klostermann angekündigt hatte: "Wir werden alles tun, um für die Nationalmannschaft zuzuarbeiten."

jpe

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