Wie zuletzt schon beim FC Bayern wird Hermann Gerland erneut Assistent von Hansi Flick. Der Bundestrainer nimmt den 68-Jährigen mit zur WM in Katar.
"Hermann hat mit den besten Trainern der Welt gearbeitet", begründet Flick diese Entscheidung in der "Süddeutschen Zeitung". "Wenn er Spiele für uns beobachtet, kann ich mich hundertprozentig auf sein Urteil verlassen. Seine Analysen sind oft ein Genuss."
"Ich möchte Trainer, die auch mal sagen: Hansi, das finde ich jetzt nicht richtig"
Gerland ist aktuell Co-Trainer von U-21-Nationaltrainer Antonio di Salvo. "Seine Trainerkarriere ist eine einzige Erfolgsgeschichte", findet Flick. "Welche Spieler früher mal bei ihm waren und später Weltstars wurden! Wenn er damals nicht gewesen wäre, wäre der junge Thomas Müller wahrscheinlich in Hoffenheim gelandet. Aber nicht nur sein gutes Auge, auch seine direkte Art wird uns im Turnier guttun."
Denn: "Ich brauche Trainer, die nicht sagen: Toll, Trainer, klasse gemacht, du bist der Beste. Ich möchte Trainer, die auch mal sagen: Hansi, das finde ich jetzt nicht richtig. Das machen alle unsere Trainer auf ihre Art. Aber Hermann kann es aufgrund seiner großen Erfahrung besonders gut."
Das habe sich etwa kurz vor seinem Abschied aus München gezeigt. "Am Ende meiner Bayern-Zeit gab es Momente, in denen ich mal falsch abgebogen bin", sagt Flick, "da kam dann Hermann und hat gesagt: Stopp, die Spieler können doch nichts dafür."
Angesichts dieser vielen Vorzüge gefällt Flick das Image, das Gerland in der Öffentlichkeit teilweise hat, nicht. "Wissen Sie, was mich wirklich stört? Wenn es bei Hermann immer heißt: Ach, alte Schule! Beim FC Bayern wurde das auch manchmal über ihn gesagt. Das ärgert mich."
