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Fitschen über Heim-WM 2011: "Hatten plötzlich riesige Aufmerksamkeit"

Auftakt zur Serie: 10 Jahre Heim-WM der Frauen

Fitschen über Heim-WM 2011: "Wir hatten plötzlich eine riesige Aufmerksamkeit"

Enttäuschung: Silvia Neid (links im Hintergrund) und Doris Fitschen trösten die Spielerinnen nach dem Aus im Viertelfinale 2011 gegen Japan.

Enttäuschung: Silvia Neid (links im Hintergrund) und Doris Fitschen trösten die Spielerinnen nach dem Aus im Viertelfinale 2011 gegen Japan. imago images

Sie kennen sich schon seit Ewigkeiten. Früher hatten sie zusammen in der Nationalelf gespielt. Bei der WM 2011 in Deutschland (26. Juni bis 17. Juli) war Neid Trainerin und Fitschen Managerin des DFB-Teams. "Spontan erinnere ich mich an einen richtigen Boom in Deutschland. Frauenfußball wurde großgeschrieben, war in aller Munde - über Monate", berichtet die langjährige Nationaltrainern (2005 bis 2016) im kicker.

Fitschen erging es ähnlich. "Vor Augen habe ich noch unsere Fahrt zum Eröffnungsspiel. Unzählige Menschen säumten die Straßen in Berlin, ein Hubschrauber mit TV-Übertragung begleitete uns. Wir hatten plötzlich eine riesige Aufmerksamkeit. Das war toll!"

Panini-Album und Tatort-Dreh

Erstmals wurde für eine Frauen-WM ein Panini-Sammelalbum aufgelegt, sogar ein Tatort-Krimi spielte im Frauenfußball-Umfeld. "Ich war nur in einer Szene zu sehen, als ich auf dem Feld eine Ansprache gehalten habe. Ich glaube, Theo Zwanziger hat damals mitgespielt. Jogi Löw auch", erzählt Neid.

"Luft nach oben"

Wirtschaftlich sei das Turnier ein Gewinn gewesen. Doch in der nachhaltigen Entwicklung hätte unterm Strich noch etwas mehr bei rumkommen können, wie Fitschen betont. "Da ist noch Luft nach oben. Aber wir arbeiten dran. Und jetzt bewerben wir uns ja auch wieder für eine Weltmeisterschaft, mit den Niederlanden und Belgien zusammen, für 2027, und hoffen, dass das Ganze wieder Fahrt aufnimmt."

Was sich beide für die Zukunft des Frauenfußballs wünschen, was bei der Außendarstellung und Entwicklung hilft und was Topklubs wie der FC Barcelona, Chelsea und Bayern München damit zu tun haben, lesen Sie im großen Doppel-Interview im kicker an diesem Montag - oder noch heute Abend hier im eMagazine.

Gunnar Meggers/Sabine Vögele