2:0 gegen Steinbach, 2:1 in Ulm, jetzt das 1:0 gegen Kassel - es läuft aktuell in Offenbach. Der Erfolg gegen den Nachbarn war jedoch hart erkämpft. "Hauptsache gewonnen, mehr interessiert uns nicht", sagte Florian Treske im vereinseigenen Videokanal. Dem Angreifer glückte nach einer knappen halben Stunde das Tor des Tages (28.).
"Wir haben gewusst, dass es ein kampfbetontes Spiel wird, aber haben sensationell dagegengehalten - Hut ab vor der Mannschaft", sprach der Matchwinner seinem Team ein Lob aus. "Das zeichnet Derbys aus, dass sie eine extra Portion Aggressivität mitbringen", so Serkan Firat. "Wir spielen aber nicht nur gut Fußball, sondern wir können auch gut dagegenhalten - das ist ein wichtiger Teil von Erfolg."
Reck: "Mannschaft kämpft um jeden Punkt"
Für Trainer Reck war es das erwartet intensive Duell. Auch wenn der OFC-Coach insgesamt zufrieden war mit dem Auftritt seiner Spieler, sah er noch viel Luft nach oben. Bei eigenem Ballbesitz habe sein Team noch "zu nervös, zu hektisch" agiert, monierte der 52-Jährige. "Was man der Mannschaft aber nicht abstreiten kann", so Reck, "ist, dass sie um jeden Punkt, um jeden Sieg kämpft."
Der Erfolg gegen den Nachbarn schmeckte Firat gleich doppelt süß. "Wir hatten letzte Saison keinen Sieg gegen Kassel, deswegen wollten wir es dieses Jahr besser machen." In der vergangenen Spielzeit holten die Kickers gegen Kassel in zwei Duellen nur einen Punkt (0:1, 2:2). "Und Derbysiege sind nochmal fünf Prozent geiler", fügte der Offensivmann an.
Daumen hoch: Oliver Reck steht mit seiner Mannschaft nach vier Spielen auf Platz drei. imago
Platz drei hinter Saarbrücken und Walldorf
Mit zehn Punkten (Reck: "Die helfen uns sehr") steht der OFC nach vier Spielen hinter dem punktgleichen Saarbrücken und Walldorf (alle zehn Zähler) auf Rang drei der Tabelle. Eine neue Situation für den hessischen Traditionsklub, der aufgrund der angemeldeten Insolvenz mit der Hypothek von neun Minuspunkten in die vergangene Saison gegangen war und am Ende nur knapp die Relegation vermieden hatte (Platz zwölf).
Die aktuelle Platzierung interessiert Reck jedoch überhaupt nicht: "Ich gebe auf die Tabellensituation gar nichts", so der Coach, der stattdessen die Einsatzbereitschaft seiner Mannschaft hervorhob. "Es gab viele knifflige Situationen, in denen wir das nötige Glück hatten - aber das muss man sich erst erarbeiten." Viel Zeit, sich auf dem Erfolg auszuruhen, hat Offenbach nicht. Bereits am Mittwoch (19 Uhr) geht es zur noch sieglosen (0/3/1) SV Elversberg.