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FIFA bestätigt Transferbann für Ronaldo-Klub

Al-Nasr muss Leicester City erst ausbezahlen

FIFA bestätigt Transferbann für Ronaldo-Klub

Bekommt er doch keine neuen Kollegen bei Al-Nasr? Cristiano Ronaldo.

Bekommt er doch keine neuen Kollegen bei Al-Nasr? Cristiano Ronaldo. IMAGO/PA Images

"Dem Verein Al-Nasr ist es derzeit aufgrund ausstehender Schulden nicht möglich, neue Spieler zu registrieren. Die entsprechenden Verbote werden unverzüglich aufgehoben, sobald die Begleichung der Schulden von den betreffenden Gläubigern bestätigt wird", erklärte ein Sprecher des Weltverbandes auf kicker-Anfrage.

Hintergrund ist ein Urteil der FIFA-Streitschlichtungskammer (DRC) vom 5. Oktober 2021, das den Transfer Ahmed Musas von Leicester City zu Al-Nasr betrifft. 2018 war der Nigerianer aus der Premier League nach Saudi-Arabien gewechselt, Al-Nasr hätte den "Foxes" demnach 18 Millionen Euro bezahlen sollen sowie an Einsatzzeiten bemessene Boni von bis zu zwei Millionen Euro.

Offenkundig aber wurden Boni nicht fristgerecht beglichen. Am 7. April 2021 klagte Leicester bei der FIFA auf die Zahlung von 460.000 Euro plus fünf Prozent Zinsen und verlangte zudem sportliche Sanktionen gegen den arabischen Klub. Der wiederum behauptete, Musa hätte zu dem betreffenden Zeitpunkt nicht die nötige Anzahl an Spielen gemacht, um den von den Engändern geforderten Teil der vertraglich vereinbarten Zusatzzahlungen auszulösen.

Musas Engagement bei Al-Nasr war im Oktober 2020 zu Ende gegangen, der Stürmer war daraufhin vereinslos. Heute läuft der 30-Jährige für Sivasspor in der Türkei auf.

Registrierungssperre von bis zu drei Transferperioden drohen

Der Hauptforderung Leicester Citys jedenfalls, also den 460.000 Euro plus Zinsen, gaben die FIFA-Richter statt und setzten im Falle einer Nichtzahlung eine Registrierungssperre von bis zu drei Transferperioden an. Ursprünglich war die Zahlungsfrist mit 45 Tagen nach der Urteilszustellung angegeben worden. Unklar ist, warum der Bann erst jetzt, also mehr als anderthalb Jahre nach dem Urteil, zum Tragen kommt. Im Winter jedenfalls hatte Al-Nasr Schlagzeilen gemacht, als es den damals vereinslosen Cristiano Ronaldo für ein kolportiertes Jahresgehalt von 200 Millionen Euro unter Vertrag genommen hatte.

Und nachdem der Staatsfonds PIF, der hinter der plötzlichen Spendierlaune mehrerer Klubs der "Saudi Professional League" steckt, im Juni auch Al-Nasr übernommen hat, ging mit Marcelo Brozovic bereits der nächste Millionen-Deal über die Bühne. 18 Millionen Euro sollen für den 30-Jährigen an Inter Mailand fließen, damit der künftig hinter Ronaldo absichert.

Kann Brozovic noch registriert werden?

Auf die konkrete Nachfrage, ob Brozovic noch registriert werden konnte, antwortete die FIFA bis dato nicht. Dem logischen Verständnis der Regularien nach aber müsste der Kroate wohl warten, bis Al-Nasr seine Schulden bei Leicester City, mittlerweile nur noch in der zweitklassigen Championship verortet, beglichen hat. Wobei jene 460.000 Euro nebst Zinsen für die Öl-Multis nicht mehr als Peanuts darstellen sollten.

Benni Hofmann

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