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Fans entsetzt: US-Investor Stan Kroenke übernimmt den FC Arsenal komplett

US-Amerikaner schlägt für 672 Millionen Euro zu

Fans entsetzt: Kroenke übernimmt Arsenal komplett

"Leech" heißt übrigens Blutegel: Schon in der Vergangenheit war Stan Kroenke (o.) bei den Arsenal-Fans nicht beliebt.

"Leech" heißt übrigens Blutegel: Schon in der Vergangenheit war Stan Kroenke (o.) bei den Arsenal-Fans nicht beliebt. imago (2)

2007 hatte Stan Kroenke seine ersten Anteile am FC Arsenal gekauft, jetzt ist er bald am Ziel. Für umgerechnet 672 Millionen Euro wird der US-Amerikaner über seine Firma Kroenke Sports & Entertainment (KSE), der auch mehrere US-Profiteams gehören, den englischen Traditionsklub vollständig übernehmen.

67 Prozent der Anteile hielt er bereits, jetzt sicherte er sich die 30 Prozent von Miteigentümer Alisher Usmanov, der das offizielle Angebot von KSE annahm und einen satten Gewinn einstreicht. Und weil jemand, der mehr als 90 Prozent eines Unternehmens hält, laut britischen Übernahmeregeln alle weiteren Anteilseigner zum Verkauf ihrer Anteile zwingen kann, wird Arsenal bald zu 100 Prozent Kroenke gehören. Rund 50 der 672 Millionen Euro zahlt Kroenke aus eigener Tasche, die restlichen 622 finanziert KSE nach eigenen Angaben mithilfe der Deutschen Bank.

Die Fans müssen fürchten, künftig noch weniger Gehör zu finden

Die Anhänger laufen Sturm gegen Kroenkes Komplettübernahme. Die Fan-Vereinigung "Arsenal Supporters' Trust" sprach von einem "furchtbaren" und "sehr traurigen Tag für den Arsenal Football Club". "Dass Stan Kroenke den Klub komplett in private Hände bringt, bedeutet das Ende der Möglichkeit für Fans, Anteile am Klub zu halten und dessen Werte zu wahren", hieß es in einem Statement. Die Fans haben Angst, künftig noch weniger Gehör zu finden als ohnehin schon.

So ist KSE in Zukunft nicht mehr dazu verpflichtet, jährlich eine öffentliche Gesellschafterversammlung abzuhalten, bei der sich Kroenke zuletzt regelmäßig kritischen Fragen ausgesetzt gesehen hatte. Informationen über die finanzielle Situation des Klubs kann Kroenkes Unternehmen jetzt deutlich später als bisher veröffentlichen. Während KSE seine Bestrebungen betont, mit Arsenal regelmäßig um die Titel in Premier und Champions League zu spielen, kritisieren die Fans, dass die Übernahme kreditfinanziert ist, und fürchten, dass KSE mit den Einnahmen bei Arsenal Schulden begleichen oder gar andere Unternehmungen in Kroenkes Imperium finanzieren könnte.

Gerade lässt Kroenke in den USA das teuerste Stadion der Welt bauen

Derzeit lässt der 71-jährige Milliardär, dem über seine Firma unter anderem die Colorado Avalanche (NHL), die Denver Nuggets (NBA), den Los Angeles Rams (NFL) und die Colorado Rapids (MLS) ganz oder teilweise gehören, nahe Los Angeles ein Stadion bauen, das als das teuerste der Welt gilt.

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jpe