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WM 2022: Scaloni warnt vor Australien, 1000. Spiel für Messi

1000. Spiel für Messi

"Es ist der Wahnsinn": Scaloni warnt vor Australien

Lionel Messi und Lionel Scaloni haben Australien im Blick.

Lionel Messi und Lionel Scaloni haben Australien im Blick. IMAGO/Shutterstock

Aus Katar berichtet Jörg Wolfrum

Auf dass jetzt nicht gleich alle denken, man rase durch das Turnier, erinnerte Argentiniens Nationaltrainer Lionel Scaloni vor dem Achtelfinale an diesem Samstag gegen Australien noch mal an die Schwierigkeiten zum Start, die Niederlage gegen Saudi-Arabien, dass man heutzutage keinen Gegner unterschätzen dürfe und damit auch nicht die Socceroos.

"Ich bin nicht damit einverstanden, dass Australien ein schwächerer Gegner sein soll", mahnte der Coach. "Wir sollten die Favoritenrolle beiseitelegen. Wir treffen auf eine Mannschaft mit guten Spielern, ob im Tor, im Mittelfeld oder auf den Flügeln. Sie agieren auf hohem Niveau, das ist eine Mannschaft im Wortsinn, eine Gruppe, die weiß, was sie will. Und gegen so einen Gegner ist es immer schwierig."

Jetzt müsste er nur noch gehört werden in der Heimat, die schon wieder im Delirium ist nach dem 2:0 über Polen zum Abschluss der Gruppenphase in einem Spiel, dass auch gut und gerne 7:0 hätte ausgehen können, so dominant war die Albiceleste gewesen, hätte nicht Keeper Wojciech Szczesny praktisch fast alles gehalten, etwa auch einen Elfmeter von Lionel Messi vor dem Wechsel - alles außer den Schüssen von Alexis Mac Allister und Julian Alvarez nach der Pause.

Wir lassen den letzten Tropfen Schweiß, aber bitte: Es ist Fußball. Überraschungen kann es immer geben.

Lionel Scaloni

"Wir werden versuchen, erneut unser Spiel durchzusetzen", kündigte Scaloni für das Match gegen Australien im Ahmad Bin Ali Stadium an. Sein Team habe sich "gefunden, auch wenn dies nicht bedeute, dass immer dieselben Spieler auflaufen. Aber die Mannschaft hinterließ zuletzt einen guten Eindruck, auch schon in der Endphase gegen Mexiko". Auch da gewann Argentinien 2:0, Treffer: Kapitän Messi und Enzo Fernandez.

Messi: Nummer 1000 und auf WM-Rekord-Jagd

Messi wird gegen Australien das 1000. Pflichtspiel seiner Karriere machen, es wird sein 23. WM-Spiel sein, er schließt damit zu dem Italiener Paolo Maldini auf, nur noch Miro Klose (24) und Lothar Matthäus (25) stehen dann vor ihm.

Kein Risiko bei di Maria - Gomez oder Correa?

Wer gegen Australien neben ihm auf dem Platz stehen wird, ist noch ein wenig offen. Angel di Maria von Juventus Turin vermutlich eher nicht, da er gegen Polen angeschlagen runterging, man will nichts riskieren. Der Weg soll ja noch ein Stückchen weiter gehen. Alejandro Gomez vom FC Sevilla könnte kommen, der ist aber besser links aufgehoben, daher vielleicht doch eher Atletico Madrids Angel Correa? Oder Jungstar Alvarez rückt auf rechts und Inter Mailands Lautaro Martinez zurück in die Sturmspitze? Diese Rolle hatte ihm der Profi von Manchester City zuletzt abgelaufen.

Wie auch immer: Alvarez dürfte dabei sein, auch Enzo Fernandez im defensiven Mittelfeld und MacAllister, der Torschütze zur Führung gegen Polen, weiter vorne. Es ist nach dem Schock rund um die Niederlage gegen Saudi-Arabien so etwas wie ein Gerüst junger Spieler rund um Messi entstanden. Eine neue Generation, die im Verbund mit dem Wunderfußballer dessen Traum vom Titel angeht. Der nächste Schritt folgt nun zum Auftakt der K.-o.-Phase.

Trainer Scalonis Botschaft: "Wir lassen den letzten Tropfen Schweiß, aber bitte: Es ist Fußball. Überraschungen kann es immer geben." Weil das in der fußballverrückten Heimat natürlich keiner hören will, setzte der Coach gleich noch einen drauf: "Diese Art Überraschungen sind keine Überraschungen, denn alle sind gut. Dass Australien Dänemark schlug, ist für mich keine Überraschung. Sie sind nervenstark und haben das schon im Play-off zur WM bewiesen."

Scaloni von der Fan-Unterstützung überwältigt

Unterstützt werden dürfte Argentinien erneut wieder lautstark von den Rängen, auch "im Ausland ist es der Wahnsinn", so Scaloni: "Wir sind den Fans sehr dankbar, das Ambiente gegen Polen war, als ob wir in Argentinien gespielt hätten." Der himmelblau-weiße (oder auch der blaue Ausweich-)Dress sei eben für immer auch das Trikot von Diego Maradona. All das wecke Assoziationen, Hoffnungen, Träume, Titelträume. "Wir versuchen, das mit maximaler Leistung zurückzugeben." Angeführt von Kapitän Messi in seinem 1000. Spiel seit seinem Profidebüt im Oktober 2004 für den FC Barcelona im Derby gegen Espanyol.