Champions League

FC Bayern vs. Manchester United: Es begann mit einem Trauma

Klassiker zwischen dem FC Bayern und ManUnited

Es begann mit einem Trauma

Ole Gunnar Solskjaer (li.) schoss Manchester United 1999 zum Champions-League-Triumph über den FC Bayern und Oliver Kahn (re.).

Ole Gunnar Solskjaer (li.) schoss Manchester United 1999 zum Champions-League-Triumph über den FC Bayern und Oliver Kahn (re.). imago images / Sven Simon

Begonnen hat alles mit einem Trauma. Der "Mutter aller Niederlagen", wie die Süddeutsche Zeitung schrieb. In der Saison 1998/99 trafen der deutsche und der englische Rekordmeister erstmals in der Geschichte des Europacups aufeinander. Kaum zu glauben, dass dies nicht schon früher geschah.

Fast in Vergessenheit geraten ist, dass es zwei Unentschieden in der Gruppenphase (2:2 und 1:1) zwischen diesen beiden Schwergewichten gab, ehe es zum Showdown im Finale in Barcelona kam. United-Anhänger ziehen sich in den seit Jahren tristen Zeiten wohl immer noch gern die Highlights rein, Bayern-Fans mögen bis heute nicht hinsehen.

CL-Finale 1999

    Die Münchner sahen nach Mario Baslers frühem Führungstor wieder der sicherere Sieger aus, doch dann drehten die Joker Teddy Sheringham und Ole Gunnar Solskjaer in der wohl irrsten Nachspielzeit der Königsklassen-Geschichte die Partie. Glücklich? Unverdient? Zweimal ja, aber eben auch egal. Die Engländer um David Beckham jubelten, für viele Bayern-Stars brach eine Welt zusammen. Basler und einige andere feierten trotzdem, machten die Nacht zum Tage.

    Trainer Ottmar Hitzfeld schaffte es, dass die Mannschaft nicht zerbrach, sondern zwei Jahre später den Titel holte. Auf dem Weg dorthin schalteten er und seine Bayern Manchester United im Viertelfinale aus. Ein Sieg gegen böse Erinnerungen. Zwei sogar. 1:0 in Old Trafford, 2:1 daheim, als sich vor dem Anpfiff ein Fan heimlich als zwölfter Mann aufs Mannschaftsfoto der Red Devils schlich.

    Robbens unvergessenes Traumtor

    Arjen Robben (FC Bayern, in Blau) schießt das Tor zum 3:2 gegen Manchester United 2010.

    Per Volley ins Glück: Arjen Robbens Traumtor 2010 im Old Trafford. imago sportfotodienst

    Auch 2010 und 2014 kreuzten beide Teams in der Runde der letzten Acht die Klingen, beide Male erneut mit dem besseren Ende für die Bayern. 2010 durchaus dramatisch. Im Hinspiel traf Ivica Olic ganz am Ende zum 2:1-Sieg. Beim Wiedersehen schien United die Bayern auseinanderzunehmen, führte 3:0. Doch erneut Olic und Arjen Robben mit einem Traumtor nach Ecke von Franck Ribery sorgten noch für den Einzug ins Halbfinale.

    Noch kein Duell-Sieger in einer Gruppenphase

    In der Gruppenphase gab es bislang vier Duelle, alle endeten unentschieden. Das wäre am Mittwochabend in der Allianz-Arena (21 Uhr, LIVE! bei kicker) bereits ein Erfolg für die Engländer. Seit beinahe zehn Jahren sind sich beide nicht mehr begegnet. Bekommt die kurze, aber dramatische Geschichte dieses Klassikers nun neues Futter?

    Frank Linkesch