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Erfahrung, Jugend und viel Österreich: RB Leipzig im Umbruch

Nach Bundesliga-Aufstieg

Erfahrung, Jugend und viel Österreich: RB Leipzig im Umbruch

Tragen ab der kommenden Saison das Trikot von Leipzig: Sandra Starke, Julia Landenberger und Lydia Andrade.

Tragen ab der kommenden Saison das Trikot von Leipzig: Sandra Starke, Julia Landenberger und Lydia Andrade. imago images

Bereits nach dem 20. Spieltag und somit sechs Spiele vor Saisonschluss stand fest: RB Leipzig wird in der Saison 2023/24 erstklassig spielen. Zwei Spieltage später sicherten sich die Leipzigerinnen dank eines 6:0-Kantersieges bei Eintracht Frankfurt II zudem den Meistertitel und konnten spätestens dann in die Bundesliga-Planungen einsteigen.

Die Abgänge

Larissa Schreiber schaffte 2019 den Sprung aus der Leipziger Jugend zu den Profis und kam seitdem zu 42 Einsätzen, sechs davon in der vergangenen Saison. Die 22 Jahre alte Mittelfeldspielerin will ihren Fokus fortan voll auf ihr Lehramtsstudium legen und beendet aus diesem Grund ihre Karriere. 

Auch Anika Metzner kam als Eigengewächs in die erste Mannschaft. In der abgelaufenen Saison absolvierte die Defensivallrounderin 18 Spiele, insgesamt kam Metzner bei RB 46 Mal zum Einsatz. Wohin es die 22-Jährige nun zieht, ist noch unklar. 

Von Bayer 04 Leverkusen schloss sich 2020 Louise Ringsing Leipzig an. Die Dänin netzte in 65 Spielen für RB ganze 13-mal - und das als Defensivspielerin. Seit 2022 ist die 26-Jährige zudem als Mannschaftsleiterin der vereinseigenen U-12-Mädchen tätig, verlässt den Neuaufsteiger nach dieser Saison aber zumindest als Spielerin.

Nach gerade einmal einem Jahr gehen Christina Beck und der Rasenballsportklub schon wieder getrennte Wege. Die Dänin war 2022 aus der Heimat von Bröndby Kopenhagen nach Leipzig gekommen und etablierte sich schnell als Stamm-Linksverteidigerin. In 20 Partien steuerte die 26-Jährige fünf Assists bei.

Mittelfeldmotor Lea Mauly verabschiedet sich ebenfalls von den Roten Bullen. Die 24-Jährige war 2018 nach Leipzig gekommen, hatte in ihrer Zeit beim Verein allerdings immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen. Von insgesamt 43 Partien im RBL-Trikot absolvierte sie in der vergangenen Saison 14 und schoss dabei ein Tor. Ihr zukünftiger Verein ist derzeit noch unbekannt.

Mit Medina Desic verlässt eine weitere Leistungsträgerin den Bundesliganeuling. Als Last-Minute Transfer von den Würzburger Kickers im Jahr 2021, mauserte sich die 29-jährige Stürmerin zur absoluten Erfolgsgarantin. In ihren 41 Spielen ging die gebürtige Montenegrinerin ganze 32-mal als Siegerin vom Platz und trug mit 18 Toren ihren Teil dazu bei. 

Nach vier Jahren im RB-Dress geht auch die Kapitänin von Bord: Johanna Kaiser, die zur Saison 2019/20 von der TSG Hoffenheim gekommen war, beendet nach 65 Einsätzen für Leipzig ihre Profikarriere, um ihrer Psychologie-Promotion nachgehen zu können. "Die Doppelbelastung aus Leistungssport und meinem Beruf lassen sich leider nicht weiter vereinbaren", wird die 27-jährige Innenverteidigerin auf der Vereinswebsite zitiert. "Ich bin trotzdem froh, neben dem Fußball etwas gefunden zu haben, das mich erfüllt." 

Die ersten Neuzugänge

Mit 159 Bundesliga-Spielen und 42 Ligatoren im Gepäck schließt sich in Sandra Starke eine erfahrene Spielerin den Roten Bullen an. Die sechsmalige deutsche Nationalspielerinnen kommt vom VfL Wolfsburg und erhält in Leipzig einen Zweijahresvertrag. Vor ihren zwei Jahren beim Rekord-Pokalsieger lief die in Windhoek (Namibia) geborene Stürmerin für Turbine Potsdam (2006-2013) und den SC Freiburg (2013-2021) auf. Bis zum Beginn der Saison 2023/24 sammelt Starke weiterhin Spielpraxis beim US-amerikanischen-Klub Chicago Red Stars, an den die 29-Jährige derzeit verliehen ist. 

Sachsen statt Ruhrgebiet heißt es ab der kommenden Saison für Nina Räcke. Die 21-jährige Innenverteidigerin verlässt die SGS Essen nach drei Jahren und schließt sich dem Rasenballsportklub an. 2020 war die gebürtige Magdeburgerin von der zweiten Mannschaft des VfL Wolfsburg nach Essen gekommen und stand wettbewerbsübergreifend in insgesamt 59 Partien für die SGS auf dem Rasen.

Der SV Meppen steigt ab, Lydia Andrade bleibt trotzdem erstklassig. Bei den Emsländerinnen stand die 24-jährige Stürmerin in allen Saisonspielen auf dem Platz und war dabei einmal als Torschützin erfolgreich. Zuvor ging Andrade für ihren Jugendklub FC Zürich auf Torejagd, mit dem sie bereits in der Champions League spielte. Die Schweizerin erhält beim Team von Cheftrainer Saban Uzun einen Vertrag bis 2025.

Vom Grasshopper Club Zürich kommt Katja Wienerroither nach Leipzig. Die 21-Jährige kann 14 Saisontore aus 21 Einsätzen vorweisen und unterschreibt als neue Nummer neun bis 2025. Seit 2020 ist die Angreiferin österreichische Nationalspielerin. "Wir freuen uns, eine Spielerin wie Katja für uns gewonnen zu haben. Als klassische Stürmerin wird sie uns in der Offensive zusätzlich verstärken", erklärt Viola Odebrecht, sportliche Leiterin der RBL-Frauen.

Auch in der Abwehr verstärkt sich der Bundesliganeuling: Julia Landenberger wird für ein Jahr vom deutschen Meister ausgeliehen. Die 19-Jährige kam in der abgelaufenen Saison hauptsächlich in der Zweiten Mannschaft des FC Bayern München zum Einsatz, mit der sie auch gegen RB Leipzig spielte. In fünf Spielen konnte die U-19-Nationalspielerin aber auch schon Bundesligaerfahrung sammeln und schnupperte dreimal sogar Champions-League-Luft. 

Julia Magerl soll die Defensivreihe zusätzlich bis mindestens 2025 unterstützen. Die 20-jährige Verteidigerin kommt von Sturm Graz, dem Tabellendritten der österreichischen Liga, dessen Farben sie seit 2018 trug. Ihr Nationalmannschaftsdebüt feierte Magerl 2022 in einem EM-Vorbereitungsspiel gegen Rumänien, wo sie auch ihr erstes Länderspieltor erzielte.

Gemeinsam mit Magerl wechselt Michela Croatto von Graz nach Leipzig und bindet sich ebenfalls bis 2025. Mit einer starken Quote von neun Toren und acht Vorlagen in 16 Ligaspielen bringt die Linksverteidigerin auch reichlich Offensivgefahr mit. Bei der 20-jährigen Kärnterin sind Dreierpacks keine Seltenheit -  das stellte sie in der vergangenen Saison eindrücklich unter Beweis.

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