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Ercan Kara unter den "Marathon-Männern" Europas

Galatasaray will den Rapid-Stürmer

Ercan Kara unter den "Marathon-Männern" Europas

Ercan Kara könnte schon bald für Galatasaray auflaufen. 

Ercan Kara könnte schon bald für Galatasaray auflaufen.  GEPA Pictures

Ein paar Tage haben Österreichs Kicker noch Zeit zum Ausspannen, ehe es in den ersten Jänner-Tagen wieder mit dem Training losgeht. Als einer der ersten Klubs ruft Rapid seine Spieler wieder zur Arbeit. Bereits ab 3. Jänner herrscht auf dem Trainingsplatz des Ernst-Happel-Stadions wieder Hochbetrieb. Dabei sind es die Grün-Weißen, die - da hatte Didi Kühbauer schon recht - die anstrengendste Herbstsaison hinter sich haben.

Wenn Ercan Kara zum Trainingsstart erscheint - und die Betonung darf aufgrund diverser Transfergerüchte durchaus auf dem Wörtchen "Wenn" liegen -, dann ist er sicher trotzdem in bester Stimmung. Schließlich feiert der ÖFB-Teamstürmer am 3. Jänner seinen 26. Geburtstag. Den einen oder anderen freien Tag mehr hätte sich Rapids Top-Torjäger aber nicht nur wegen seines Ehrentages verdient.

Nummer eins in Hütteldorf

Von den 53 Pflichtspielen, die Rapid im Jahr 2021 bestritten hat, ging nur eines ohne "Erci" über die Bühne. Damit war er der fleißigste Rapidler, die 50-Spiele-Marke erreichten sonst nur noch Thorsten Schick und Christoph Knasmüllner, die aber bei weitem nicht an die 4.118 Einsatzminuten Karas herankamen. "Natürlich waren es viele Spiele", sagte er schon nach dem Dezember-Derby zu Rapids vielthematisierter Doppelbelastung, "aber das steckt man weg." Vor allem, wenn man wie er dabei 23 Tore schießt.

Die Top-Torjäger des Jahres in Österreichs Bundesliga

Aber der 1,92-Meter-Hüne ist nicht nur der Marathonmann von Hütteldorf, mit 38 Einsätzen in der Herbstsaison (32 Spiele für Rapid, sechs für Österreichs Nationalteam) hat Kara in der Saison 2021/22 europaweit mit die meisten Spiele in den Beinen. Nur vier Spieler übertreffen ihn noch um ein Match: Der türkische Teamstürmer Kerem Aktürkoglu von Galatasaray absolvierte am Christtag sein 39. Bewerbsspiel, Michael Ngadeu und sein Klubkollege Andreas Hanche-Olsen von KAA Gent erreichten es am Stefanitag und nur Mahir Emreli, der Mittelstürmer von Legia Warschau, lag auch schon vor den Weihnachtsfeiertagen vor Kara.

Galatasaray macht Ernst

Der nächste Österreicher in der Liste ist übrigens Klubkollege Marco Grüll, der im Herbst 33 Mal für Rapid und drei Mal für das ÖFB-Team auflief. Erst danach folgt mit Nicolas Seiwald der erste Spieler von Red Bull Salzburg. Der 20-Jährige kam am seltensten in den Genuss von Mathias Jaissles Rotation und legte neben seinen 29 Spielen mit den Bullen noch sechs Extra-Schichten für Österreichs A- bzw. U-21-Team ein. Der meistbeschäftigte Sturm-Spieler David Affengruber folgt erst mit 31 Spielen, der des LASK war Torhüter Alexander Schlager mit 30.

Ercan Kara wird aller Voraussicht nach nicht mehr allzu oft für Rapid auflaufen. Türkische Zeitungen berichten, dass Galatasaray im Jänner mit Rapid in Gespräche eintreten wird, um den Mittelstürmer spätestens im Sommer nach Istanbul zu holen. Der Verein von Fatih Terim soll bereits vorab geklärt haben, dass der türkisch-stämmige Kara in der Super Lig keinen Ausländerplatz beanspruchen würde. Galatasaray soll dazu bereit sein, rund 200.000 Euro für Kara zu bezahlen.

Horst Hötsch