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Englische Vereine rufen Social-Media-Boykott aus

FA schließt sich an - Accounts schweigen vier Tage lang

Englische Vereine rufen Social-Media-Boykott aus

Es wird still bei Twitter und Co.: Die Vereine legen vier Tage lang ihre Accounts still.

Es wird still bei Twitter und Co.: Die Vereine legen vier Tage lang ihre Accounts still. picture alliance

Die Premier League, die FA, oder Super League der Frauen - in England schließt sich der Fußball zusammen und hat vom 30. April (ab 15 Uhr) bis zum 3. Mai dazu aufgerufen, sämtliche Facebook-, Twitter- und Instagram-Konten abzuschalten.

Der Boykott soll ein Hinweis an die Unternehmen sein, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und gegen Hass und Diskriminierung intensiver vorzugehen. Auch die britische Regierung wird aufgefordert mit schärferen Gesetzen gegen den Missbrauch auf den Plattformen vorzugehen.

Erst kürzlich hatte Swansea seine Accounts für eine Woche stillgelegt, nachdem mehrere Spieler rassistisch beleidigt wurden. Der ehemalige Arsenal-Stürmer Thierry Henry hatte sich unter anderem aufgrund rassistischer Anfeindungen aus den sozialen Medien zurückgezogen. "Genug ist genug. Ich hatte das Gefühl, es war an der Zeit, Stellung zu beziehen", hatte der 43 Jahre alte Franzose gegenüber der BBC gesagt. "Es war an der Zeit, den Leuten zu verstehen zu geben, dass es nicht okay ist, online beschimpft zu werden, dass es nicht okay ist, online schikaniert oder diskriminiert zu werden. Wir brauchen Taten."

Die Liverpooler Spieler Trent Alexander-Arnold, Naby Keita und Sadio Mane waren nach dem 1:3 (0:2) im Hinspiel des Viertelfinals der Champions League bei Real Madrid in den sozialen Medien verunglimpft worden. "Am Morgen nach einem Fußballspiel diskutieren wir leider wieder über abscheuliche rassistische Beleidigungen. Das ist absolut inakzeptabel und muss aufhören", teilten die Reds mit.

"Der englische Fußball toleriert Diskriminierung in keiner Form"

Die Liste ist also lang, könnte fast beliebig verlängert werden und so wird nun ein großes gemeinsames Zeichen gesetzt. Edleen John, FA-Direktorin für Gleichstellung, Vielfalt und Inklusion, fordert die Unternehmen dazu auf, schnell etwas zu ändern. Es könne nicht sein, dass es für die Täter im realen Leben keine Konsequenzen gebe. "Wir fordern Organisationen und Einzelpersonen auf, sich uns vorübergehend dem Boykott dieser Social-Media-Plattformen anzuschließen, um Solidarität zu zeigen und sich in einer Botschaft zu vereinen: Der englische Fußball toleriert Diskriminierung in keiner Form."

tru