Europa League

"Elektrisierend": Tedesco lobt und hadert mit dem Ibrox Park

Leipzig: Pokalfinale und CL-Quali als Strohhalme

"Elektrisierend": Tedesco lobt und hadert mit dem Ibrox Park

Nachdenklich: Domenico Tedesco im Ibrox Park in Glasgow.

Nachdenklich: Domenico Tedesco im Ibrox Park in Glasgow. IMAGO/Picture Point LE

"Es war zu wenig, für ein Halbfinale hat das nicht ausgereicht. Unsere Leistung war nicht ausreichend gegen eine aggressiv und emotional auftretende Mannschaft. Da haben wir uns mehr erwartet, das müssen wir schon analysieren", sagte RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff nach dem Spiel bei RTL - und schob anschließend eine Grußbotschaft in Richtung des zweiten deutschen Halbfinalvertreters nach: "Wenigstens ist eine deutsche Mannschaft im Finale. Gratulation an Eintracht Frankfurt!"

Gründe für das eigene Ausscheiden benannten die Leipziger selbstkritisch. "Wir haben die Tore zu leicht zugelassen. Das 1:0 kommt aus dem Nichts, es war ihre erste Chance. Auch das dritte war zu einfach, da waren wir drauf und dran, dass 2:2 zu machen. Benni Henrichs hatte eine richtig gute Chance. Da muss er schießen", spielte Domenico Tedesco auf ein dicke Gelegenheit seines Teams in der 78. Minute im Ibrox Park an - und damit kurz bevor auf der Gegenseite das letztlich vorentscheidende 1:3 fiel.

Probleme Körperlichkeit und Atmosphäre

Ein weiterer Grund, den Leipziger Coach und Sportdirektor unisono benannten: "Die Atmosphäre. Es war elektrisierend, die beste Atmosphäre, die ich je in einem Fußballstadion erlebt habe", meinte Tedesco. Und Mintzlaff ergänzte: "Wir wussten schon genau, wie schwierig das in dem Hexenkessel hier wird. Dennoch ist es immer noch anders, als du es erwartest, wenn man die Atmosphäre dann selbst erlebt."

Obendrein machte Tedesco bei seinem Team auch "ein Problem mit Körperlichkeit" gegen Teams, die eben besonders stark auf diese Qualitäten setzen. "Das haben wir gegen Union gesehen, wo wir im Pokalhalbfinale zum Glück weitergekommen sind, aber dann auch in der Liga. In Bergamo auch, auch wenn wir es da sehr gut gemacht haben. Und man hat es auch heute wieder gesehen: In ganz vielen Situationen, die 50:50 waren, waren sie besser."

Eine Einordnung und gleich zwei Strohhalme

Auch wenn das Ausscheiden ihn sehr schmerze, versuchte Mintzlaff die Situation seines Klubs dennoch einzuordnen. "Unser Klub ist immer noch jung, wir stehen im sechsten Bundesliga-Jahr. Klar will man besser spielen als heute. Heute ist eine Riesenenttäuschung, man fährt nicht her, um auszuscheiden. Aber es ist auch keine Schande, in einem Halbfinale auszuscheiden."

Obendrein gibt es noch handfeste Ziele, die Leipzig in dieser Saison verfolgt, Pokalsieg und Qualifikation für die Champions League - RB belegt zwei Spieltage vor Saisonende mit einem Punkt Rückstand auf Freiburg Platz fünf. Mintzlaff: "Wir sind Sportler und haben jetzt noch zwei wichtige Spiele in der Bundesliga, auch wenn wir uns nicht mehr aus eigener Kraft für die Champions League qualifizieren können. Das einzig Positive ist, dass wir dann noch ein Pokalfinale (am Samstag, 21. Mai, 20 Uhr; Anm. d. Red.)  haben. An diese Strohhalme klammern wir uns jetzt."

jom

Bilder zur Partie Glasgow Rangers - RB Leipzig