Int. Fußball

Eklat um Vinicius-Attrappe überschattet Madrider Derby

Sturm der Entrüstung in Spanien

Eklat um aufgehängte Vinicius-Attrappe überschattet Madrider Derby

Wurde mal wieder angefeindet: Vinicius Junior.

Wurde mal wieder angefeindet: Vinicius Junior. picture alliance / NurPhoto

In der Nähe des Trainingsgeländes von Real Madrid kam es am Donnerstag zu einem unsäglichen Vorfall. An einer Brücke wurde eine Schaufensterpuppe mit einem Trikot des brasilianischen Shootingstars Vinicius Junior aufgehängt - und löste einen Sturm der Entrüstung aus.

Spanische Medien werteten die Aktion als "rassistischen Angriff" und "inakzeptable Bedrohung", während die Polizei nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP ankündigte, den Vorfall untersuchen zu wollen. Marta Rivera, Ministerin für Kultur, Tourismus und Sport der Region Madrid, erklärte: "Wer immer das getan hat, vertritt weder die Werte eines Vereins noch hat er ein Interesse am Sport, am Fußball oder an sonst etwas."

Auch die beiden Vereine positionierten sich klar. Real sprach von einem "bedauerlichen und verabscheuungswürdigen Akt des Rassismus, der Fremdenfeindlichkeit und des Hasses", während Atletico hervorhob, dass derartige "Handlungen absolut widerwärtig, unzulässig und beschämend für die Gesellschaft" seien.

Suche nach den Verantwortlichen läuft

Wer für die Aktion verantwortlich ist, ist nicht geklärt. In Verdacht stehen Ultras von Atletico Madrid, auch weil die Puppe mit dem Slogan "Madrid hasst Real" versehen wurde - ein Satz, den Atletico-Ultras in der Vergangenheit schon häufiger verwendet hatten.

Klar scheint, dass man die Sache nicht auf sich beruhen lassen möchte, wie auch Javier Tebas (Präsident der spanischen Profiligen) unmissverständlich deutlich machte, als er auf Twitter schrieb: "Eine Botschaft an diejenigen, die in der Nacht Zuflucht suchen, um Hassverbrechen zu begehen: Wir werden euch aufspüren, wir werden Verurteilungen erwirken, damit ihr im Gefängnis landet, wo ihr hingehört. GENUG JETZT!!!"

Vinicius Jr. nicht zum ersten Mal das Opfer

Es ist nicht das erste Mal, dass Vinicius Junior im Fadenkreuz steht. Vor dem Derby madrileno im September, das Real 2:1 im Civitas Metropolitano gewann, hatten hunderte Atleti-Anhänger den 22-Jährigen mit Affenlauten rassistisch beleidigt und auch während des Spiels mit Schmähgesängen begleitet.

Auch damals wurden Ermittlungen durch Polizei und Staatsanwaltschaft aufgenommen, die jedoch im Sande verliefen. Im Dezember wurden die Untersuchungen eingestellt, weil es nicht möglich war, die Schuldigen zu ermitteln.

drm

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