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Eklat um 100. Geburtstag der Republik: Türkischer Supercup in Riad abgesagt

Galatasaray und Fenerbahce treten nicht an

Eklat um 100. Geburtstag der Republik: Türkischer Supercup in Riad abgesagt

Kein türkischer Supercup zwischen Galatasaray und Fenerbahce: Im Al Awal Park ruhte der Ball am Freitag. 

Kein türkischer Supercup zwischen Galatasaray und Fenerbahce: Im Al Awal Park ruhte der Ball am Freitag.  Anadolu via Getty Images

Im Mittelpunkt der Absage des türkischen Supercups in Riad in Saudi-Arabien stehen laut türkischen Medienberichten der 100. Geburtstag des Landes und dessen Gründervater Mustafa Kemal Atatürk.

Diesem hätten beide Mannschaften auf Aufwärmshirts und durch Banner mit der Aufschrift "Frieden zu Hause, Frieden in der Welt" gedenken wollen, die vor Anpfiff gemeinschaftlich präsentiert werden sollten. Die Organisatoren vor Ort hätten dies - wie auch das Abspielen der Nationalhymne - jedoch nicht bewilligt, weshalb die Teams aus Istanbul noch vor der Anfahrt ins Stadion beschlossen hätten, nicht zum Supercup-Endspiel anzutreten.

Offizielle Stellungnahmen stehen aus

Weiteren Meldungen zufolge sei darüber hinaus auch zahlreichen Fans der Zutritt zum Al Awal Park untersagt worden, da diese Trikots oder andere Fanutensilien mit einem Abbild Atatürks mit sich führten. Offiziell bestätigt sind diese Darstellungen allerdings noch nicht. 

Bereits im Vorfeld hatte die Entscheidung des türkischen Verbands, die Supercup-Partie in Saudi-Arabien auszutragen, für Kritik gesorgt. Aufgrund der historischen Bedeutung kurz nach dem 100. Jubiläum der Republikgründung vom 29. Oktober 1923 stieß die Ansetzung in Riad auf Widerspruch bei Fans und Funktionären.

Wann und wo das Spiel nachgeholt werden soll, ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar. Mit Besiktas brachte sich der dritte große Klub aus der türkischen Metropole auf X (vormals Twitter) bereits in Stellung und bot an, beide Stadtrivalen im Besiktas Stadyumu im "Atatürk-Viertel" willkommen zu heißen. "Unsere Türe steht offen", hieß es in dem Statement. 

Der neueste Stand

In einer gemeinsamen Erklärung des Türkischen Fußball-Verbandes (TFF) und der beiden Vereine, die inzwischen nachgereicht worden ist, werden "Störungen in der Organisation" als Grund für die kurzfristige Absage genannt. Die Partie zwischen Galatasaray und Fenerbahce soll nun "aufgrund unseres gemeinsamen Beschlusses auf einen späteren Zeitpunkt verschoben" werden.

Man bedanke sich beim Fußball-Verband und den relevanten Institutionen und Organisationen des Gastgeber-Landes für die Bemühungen, die diese für die Organisation des Supercups unternommen hätten. Der staatliche Sender "TRT Spor" berichtete, beide Mannschaften würden noch am Abend wieder in die Heimat zurückkehren.

mja