Tennis

Tennis-Eklat: Toth löscht Abdruck und feiert Zhangs Aufgabe

Chinesin war an Position 2 gesetzt

Eklat in Budapest: Toth verwischt Ballabdruck und feiert Zhangs Aufgabe

Alle Diskussionen halfen nichts: Shuai Zhang (li.) fühlte sich von der Stuhlschiedsrichterin nicht ernst genommen.

Alle Diskussionen halfen nichts: Shuai Zhang (li.) fühlte sich von der Stuhlschiedsrichterin nicht ernst genommen. IMAGO/Xinhua

Zwar gehört das Damen-Turnier in Budapest sicher nicht zu den bestbesetzten der Tour. Doch am Mittwochabend richteten sich doch viele Blicke aus der Tennis-Welt in Richtung Ungarns Hauptstadt. Im Erstrundenspiel zwischen der Lokalmatadorin Amarissa Kiara Toth und Shuai Zhang aus China kam es nämlich gegen Ende des ersten Satzes zu einem Eklat.

Beim Stand von 5:5 schlug Zhang, an Nummer 2 gesetzt und damit favorisiert, einen Ball auf die Seitenlinie. Die Stuhlschiedsrichterin entschied auf Aus, Fernsehbilder scheinen aber zu zeigen, dass sich der Abdruck auf der Linie befand. Endgültig klären ließ sich das nicht, denn obwohl Zhang laut rief: "Warte, lass den Abdruck!", schritt Toth nach der Diskussion zur Linie und verwischte mit dem Fuß den Abdruck.

Zhang, aktuell die 45. der Weltrangliste, war ob des Verhaltens ihrer Gegenspielerin empört, sie beschwerte sich länger bei der Unparteiischen - auch über deren Entscheidung zuvor. Weil diese aber nicht auf die Beschwerden der Chinesin einging war, schlug Zhang wutentbrannt mit dem Schläger gegen das Netz und nahm, nachdem sie das Aufschlagspiel zum 5:6 abgegeben hatte, auf der Bank Platz.

Unter Tränen zur Aufgabe

Wenige Minuten später entschied sie sich unter Tränen zur Aufgabe, schüttelte sowohl der Schiedsrichterin als auch Toth die Hand. Die Ungarin riss daraufhin die Arme hoch und jubelte ausgelassen. Der Tennis-Journalist José Morgado schrieb, dass die Asiatin eine Panikattacke erlitten hätte.

Zwei Wochen zuvor hatte Zhang in einem Interview gesagt, dass sie sich derzeit extrem müde fühle, besonders in mentaler Hinsicht. "Ich bin 34. Ich habe 29 Jahre meines Lebens Tennis gespielt. Ich habe alles versucht, aber jeder hat Grenzen." Seitdem ihre Großeltern gestorben seien, denke sie viel über die Bedeutung des Lebens nach.

"Ich glaube, sie hat sich selbst reingelegt", sagte wiederum Toth nach dem Spiel gegenüber dem ungarischen "Kossuth Radio". Sie habe nicht nachvollziehen können, warum die Chinesin einen solchen Wirbel gemacht habe und die Entscheidung der Schiedsrichterin überstimmen wollte.

Maria und Korpatsch scheiden in 2. Runde aus

Auch zwei Deutsche waren bei dem Turnier an den Start gegangen: Sowohl Tatjana Maria als auch Tamara Korpatsch waren in der 2. Runde ausgeschieden. Maria unterlag überraschend der Ungarin Fanny Stollar 3:6, 6:2, 6:7 (6:8). Korpatsch reichte eine Satzführung gegen Anna Schmiedlova aus der Slowakei nicht: Am Ende stand ein 6:4, 2:6, 3:6.

pab