Lewy Williams gegen Toyokazu Shibata, das war nicht gerade eine Partie, die den Ally Pally in großen Aufruhr versetzte. Doch aus deutscher Sicht war die Erstrundenpartie hochinteressant, denn: Gesucht wurde der Zweitrundengegner von Gabriel Clemens am kommenden Donnerstag.
Es wurde eine klare Sache: Williams, der erst 19-jährige "Prince of Wales", dominierte den Japaner nach Belieben, ganze zwei Legs gingen an Shibata. Der Waliser kam auf einen 93er-Average und eine Checkout-Quote von 40 Prozent. "Gaga" Clemens, die deutsche Nummer eins, wird genau hingeschaut haben.
Auch das zweite und das vierte Duell waren einseitig, Jason Lowe zog nach einem 3:0 gegen den Schweden Daniel Larsson locker in die zweite Runde ein, der klar favorisierte Dave Chisnall ließ Mike de Dekker keine Chance (3:1). Mit seinem fünften Matchdart beendete der Halbfinalist von 2021 die Partie.
Der sagenhafte Auftritt des Mervyn King
Doch dazwischen brodelte es mal wieder im Alexandra Palace. Ryan Joyce, WM-Viertelfinalist von 2019, gegen die lebende Dartslegende Mervyn King - das klang nicht übel!
Joyce, "The Relentless" (der Unerbittliche), machte seinem Spitznamen zunächst alle Ehre, während der König verhalten re(a)gierte. Die ersten beiden Sätze gingen an Joyce, und das mit einem satten Average von 105.
Doch King, der zu den elegantesten Werfern der Tour gehört, hatte das Volk ja noch hinter sich stehen. Angepeitscht von den Fans drehte der Halbfinalist von 2009 auf, gewann Leg um Leg um Leg. Und Joyce? Ließ viele Chancen ungenutzt und war so gar nicht mehr unerbittlich. Im zweiten Leg des Entscheidungsdurchgangs schaffte er es mit neun Darts nicht, 116 auszuchecken.
Wenige Minuten später hatte es Joyce dann auch hinter sich. King checkte zum Abschluss 110 aus - und holte damit tatsächlich das neunte Leg in Folge! Joyce hatte es nach dem halben White Wash mächtig eilig, von der Bühne zu kommen.
Die Ergebnisse des Dienstagnachmittags
Lewy Williams (Wales) - Toyokazu Shibata (Japan) 3:0
Jason Lowe (England) - Daniel Larsson (Schweden) 3:0
Mervyn King (England) - Ryan Joyce (England) 3:2
Dave Chisnall (England) - Mike De Decker (Belgien) 3:1