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"Ein Fehler": Neuendorf über Adeyemis U-21-Verzicht

BVB-Profi nicht für A-Nationalmannschaft nominiert

"Ein Fehler": Neuendorf äußert sich zu Adeyemis U-21-Verzicht

Hat auf Länderspiele mit der deutschen U 21 verzichtet: Dortmunds Angreifer Karim Adeyemi.

Hat auf Länderspiele mit der deutschen U 21 verzichtet: Dortmunds Angreifer Karim Adeyemi. IMAGO/RHR-Foto

Die aktuelle Bundesliga-Saison ist noch nicht die von Karim Adeyemi. Der 21-jährige Offensivmann von Borussia Dortmund ist bei seinen neun Ligaeinsätzen sechsmal ein- und dreimal ausgewechselt worden - zuletzt etwa zur Pause beim 1:2 in Stuttgart (kicker-Note 6). Insgesamt steht für ihn erst ein direkter Assist zu Buche - kein Tor.

Für den im Sommer 2022 von RB Salzburg gekommenen Münchner ein klarer Unterschied zu seiner ersten Saison im BVB-Dress, wo ihm in 24 Spielen sechs Treffer und fünf Vorlagen im deutschen Oberhaus gelungen sind und dazu zwei Tore in der Champions League.

"Es hilft der Mannschaft nicht, wenn jemand mit halbem Einsatz auftritt"

Am Ende des Tages ist der viermalige A-Nationalspieler (ein Treffer) dann auch nicht von Bundestrainer Julian Nagelsmann für die Länderspiele gegen die Türkei und in Österreich nominiert worden. Dafür aber von U-21-Nationaltrainer Antonio Di Salvo für die Duelle mit Estland an diesem Freitag (4:1) und mit Polen (Dienstag, 18 Uhr, LIVE! bei kicker). Diese Einladung hatte Adeyemi aber ausgeschlagen.

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Coach Di Salvos Kommentar bei "Sky" dazu: "Jetzt war es halt so, dass Karim diese Entscheidung getroffen hat, weil er sich mehr Spielzeit erhofft, indem er beim BVB-Training bleibt."

Bernd Neuendorf beließ es aber nicht dabei, der DFB-Präsident kritisierte das Verhalten des Dortmunder Spielers am Freitagabend im Zuge des U-21-Sieges über Estland in der Halbzeitpause bei "ProSiebenMaxx": "Ich halte es für einen Fehler." Es bringe aber "nichts, jemanden zu zwingen, hierherzukommen. Es hilft der Mannschaft nicht, wenn jemand mit halbem Einsatz auftritt."

Vielleicht ein bisschen eine vergebene Chance, ich bedauere das.

DFB-Präsident Bernd Neuendorf

Aus Neuendorfs Sicht ist Adeyemis Verzicht eine verpasste Gelegenheit, sich über die Nachwuchsmannschaft für höhere Aufgaben - etwa auch in Sachen Heim-EM im nächsten Jahr unter Bundestrainer Nagelsmann, von dem Adeyemi noch nicht nominiert worden ist - zu empfehlen. Die U 21 sei "immer ein Sprungbrett gewesen", so der DFB-Präsident weiter und nannte als Beispiele der jüngeren Vergangenheit den Leipziger Außenverteidiger David Raum und Bayer Leverkusens Aushängeschild Florian Wirtz, die beide in Nagelsmanns Kader für die Spiele gegen die Türkei am Samstag (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker) in Berlin und drei Tage später in Wien gegen Österreich stehen.

"Ich glaube, dass man stolz sein sollte, wenn man den Adler auf der Brust trägt", so Neuendorf. Dass Adeyemi nicht dabei ist, sei "vielleicht ein bisschen eine vergebene Chance, ich bedauere das." Über etwaige Konsequenzen "müssen die Trainer entscheiden", sagte der 62-Jährige abschließend. Die Nicht-Teilnahme sei aber "ein Fingerzeig von ihm, wie wichtig er das nimmt. Wenn er der Meinung ist, dass er hier nicht spielen will, kann man ihn nicht zwingen. Es muss mit Überzeugung sein, mit Herzblut."

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