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Chelsea-Dreierpack als "Mahnung": Havertz glänzt in neuer Rolle

Chelsea-Neuzugang hofft auf Schlagzeilen in Deutschland

Ein Dreierpack als "Mahnung": Havertz glänzt in neuer Rolle

Starkes Duo gegen Burnley: Kai Havertz (21) und Tammy Abraham (22).

Starkes Duo gegen Burnley: Kai Havertz (21) und Tammy Abraham (22). imago images

Nicht einmal nach dem Schlusspfiff konnte sich Kai Havertz vom Ball trennen. Er werde zuhause einen schönen Platz für ihn finden, lächelte er nach dem 6:0-Sieg im Ligapokal gegen Barnsley, bei dem er seine ersten drei Tore für den FC Chelsea erzielt hatte. "Hoffentlich geht es so weiter."

Der "Guardian" fand die Partie gegen den letztlich überforderten Zweitligisten eine gute "Mahnung", dass jeder nach einem solch großen Transfer ein wenig Eingewöhnungszeit verdient habe. Nach seinen ersten beiden Auftritten in der Liga hatte mancher Havertz in den unerbittlichen sozialen Netzwerken schon als Fehleinkauf verspottet.

Ein Tor leitet Havertz mit einer rustikalen Grätsche ein

Dabei war erstens offensichtlich, dass Havertz Trainingseinheiten mit den neuen Kollegen fehlten, und zweitens, dass Trainer Frank Lampard noch die richtige Rolle für ihn suchte. Nach dem Einsatz auf dem Flügel in Brighton (3:1) und als falsche Neun gegen Liverpool (0:2) setzte er seinen 80-Millionen-Euro-Mann am Mittwochabend endlich als Nummer zehn ein.

Und schon glänzte Havertz, auch wenn der Gegner natürlich nicht Liverpool hieß. Cool schob er zum 2:0 ein, nachdem Angreifer Tammy Abraham einen Pass stark zu ihm durchgelassen hatte (28.); rustikal eroberte er vor dem 3:0 durch Ross Barkley per Grätsche den Ball (49.); souverän veredelte er eine Hacken-Vorlage von Abraham zum 4:0 (55.); und mühelos düpierte er zum 5:0 den gegnerischen Keeper, der bei einem hohen Abraham-Steilpass zu spät gekommen war (65.).

Ob das auch in Deutschland Schlagzeilen machen werde? "Ich hoffe es"

"Ich finde, er hat großartig mit Tammy kombiniert", lobte Lampard hinterher. "Ich war sehr zufrieden damit, wie er ins Spiel hineingewachsen ist, was das Selbstvertrauen angeht." Und Havertz habe wunderbar üben können, "wie wir gegen den Ball arbeiten wollen". "Das war ein toller Abend für Kai - und der erste von vielen weiteren für ihn."

Ob er damit auch in Deutschland große Schlagzeilen machen werde? "Ich denke schon", so Havertz auf der Chelsea-Website. "Ich hoffe es!" Er fühle sich auf jeden Fall "Schritt für Schritt fitter". Schon am Samstag (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) geht es bei Premier-League-Aufsteiger West Bromwich weiter.

Lampard spielt Rüdigers Rolle herunter - doch die Lage ist offensichtlich

Havertz' Nationalelf-Teamkollege Antonio Rüdiger fehlte dagegen erneut in Chelseas Kader, obwohl Lampard wie erwartet einigen Spielern Einsätze verschaffte, die zum Premier-League-Auftakt zu kurz gekommen waren. "Es gibt nichts Konkretes", spielte Lampard das herunter. "Interpretiert im Moment nicht so viel in meine Aufgebote hinein." Doch dass es um Rüdigers Zukunft an der Stamford Bridge nicht zum Besten bestellt ist, ist für jeden offensichtlich. Der Innenverteidiger wird nach kicker-Informationen unter anderem vom FC Barcelona umworben.

jpe

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