In einem emotionalen Klub wie dem FC Liverpool sind nüchterne Zahlen niemals alles, doch dass die Reds in der vergangenen Woche wirkliche jegliche Wahrscheinlichkeiten besiegten, wollen einige nicht glauben. Deswegen droht ihnen nun nicht nur Ärger, sondern womöglich sogar eine "harte Strafe".
Am vergangenen Mittwoch hatte die zuständige EFL, die die Profiligen unterhalb der Premier League verantwortet und auch den Ligapokal veranstaltet, Liverpools für Donnerstag vorgesehenes Halbfinalhinspiel beim FC Arsenal abgesagt. Dies sei "die einzige Option", hieß es damals in einem Statement: In der Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp war es zu einem massiven Corona-Ausbruch gekommen.
Nur ist inzwischen klar, dass es diesen gar nicht gab. "Der einzige tatsächlich positive Test war der von Trent Alexander-Arnold, alle anderen waren falsch-positiv", hatte Klopp am Sonntag selbst berichtet. Hätte das Arsenal-Spiel also gar nicht abgesagt werden müssen?
Ab wann wusste Liverpool von den falsch-positiven Ergebnissen?
Zumindest fordern einige Klubs nun offenbar Aufklärung. "The Athletic" berichtet, dass mehrere EFL-Mitglieder wissen wollen, wann der Meister von 2020, der am Mittwoch sein Trainingsgelände vorübergehend geschlossen hatte, erstmals von der kollektiven Entwarnung erfahren hatte, ob es also noch eine Möglichkeit gegeben hätte, die Partie auszutragen.
Die EFL stehe unter Druck, eine Untersuchung einzuleiten, heißt es in dem Bericht, zumal diese in den vergangenen Wochen Bitten um Spielverlegungen keineswegs immer nachgekommen war. Liverpool drohe eine "harte Strafe", sollte sich herausstellen, dass in Wahrheit kein triftiger Grund für die Absage vorlag.
Bislang hatte die Verlegung milde Folgen für Klopps Team
Merkwürdig ist vor allem, wie es zu einer derartigen Häufung falsch-positiver Tests gekommen sein soll. Die nationale Gesundheitsbehörde geht von einer Wahrscheinlichkeit von 1 zu 3000 für falsch-positive Ergebnisse aus. Bei Twitter spotten User schon von einer neuen "Klopp-Variante".
Liverpool gastiert nun erst am 20. Januar bei Arsenal, eine Woche vorher findet wie geplant das Heimspiel gegen die Gunners statt. Der Verlust des Heimvorteils im Rückspiel ist für Klopps Team bislang die einzige unangenehme Folge des vermeintlichen Corona-Ausbruchs geblieben. Nicht ausgeschlossen, dass das noch nicht alles war.