Olympia

Ehemaliger IOC-Chef Rogge ist tot

Er ist der Gründer der Olympischen Jugendspiele

Ehemaliger IOC-Chef Rogge ist tot

Verstarb im Alter von 79 Jahren: Der ehemalige IOC-Präsident Jacques Rogge

Verstarb im Alter von 79 Jahren: Der ehemalige IOC-Präsident Jacques Rogge imago images/Sven Simon

Jacques Rogge hat in einer der schwersten Krisen das Präsidentenamt im IOC übernommen. Der Chirurg konnte dem Dachverband wieder mehr Glaubwürdigkeit verschaffen, aber Probleme wie die Reform der Olympischen Spiele nicht bewältigen. Jetzt ist der Belgier gestorben.

Er trat das Präsidentenamt im Internationalen Olympischen Komitee 2001 mit dem Ruf eines Erneuerers und Reformers an. Das Programm des Belgiers war couragiert und mutig. Er sagte der Korruption ebenso den Kampf an, wie dem Doping und dem Gigantismus der Olympischen Spiele. Dem am 2. Mai 1942 in Gent geborenen Chirurgen und Orthopäden gelang in der zwölfjährigen Amtszeit aber nicht jeder notwendige Schnitt, um den Zustand des IOC zu verbessern. Wie das IOC am Sonntag mitteilte, ist Rogge nun im Alter von 79 Jahren gestorben.

Rogge war der Erfinder der Olympischen Jugendspiele

"Er war ein vollendeter Präsident, der dazu beitrug, das IOC zu modernisieren und umzugestalten. Besonders in Erinnerung bleiben wird er als Verfechter des Jugendsports und als Initiator der Olympischen Jugendspiele", sagte IOC-Präsident Thomas Bach, der 2013 sein Nachfolger wurde. "Er war auch ein glühender Verfechter des sauberen Sports und kämpfte unermüdlich gegen die Übel des Dopings." In erster Linie habe Rogge aber den Sport und das Zusammensein mit Athleten geliebt. "Seine Freude am Sport war ansteckend", sagte Bach.

Zumindest einigermaßen gelungen ist ihm dies mit der Reform des Vergabeprozesses, zu der auch das Verbot für IOC-Mitglieder gehörte, Olympia-Bewerber zu besuchen. Schließlich hatten zehn Mitglieder ihr IOC-Amt verloren, weil sie von den Organisatoren der Spiele in Salt Lake City Geld und Geschenke angenommen hatten.

Die Herausforderungen werden sich nicht groß ändern.

Jacques Rogge

Als er am Ende der Amtszeit Bach noch ein paar Worte mit auf dem Weg gab, klang es wie ein Eingeständnis, an wesentlichen Dingen gescheitert zu sein. "Die Qualität der Spiele ist wichtig, die finanzielle Situation des IOC ist wichtig und der Kampf gegen Spielabsprachen, Wettbetrug und Doping", betonte Rogge damals und fügte an: "Die Herausforderungen werden sich nicht groß ändern."

Als Erbe hinterlässt Rogge die Olympischen Jugendspiele, die 2010 in Singapur auf seine Initiative aus der Taufe gehoben wurden. Sie sollen das Interesse der Jugend an der olympischen Idee und dem Sport - auch mit Hilfe der sozialen Medien und Trendsportarten - wecken.

dpa

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