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Drei Zentimeter fehlen: Weitspringerin Mihambo verpasst EM-Gold

European Championchips: Vuleta triumphiert

Drei Zentimeter fehlen: Weitspringerin Mihambo verpasst EM-Gold

Landung im Sand: Malaika Mihambo erreichte bei der EM die Silbermedaille.

Landung im Sand: Malaika Mihambo erreichte bei der EM die Silbermedaille. IMAGO/Michaela Merk

Die Weitsprung-Königin ist entthront: Malaika Mihambo hat in einem packenden Finale in München ihr nächstes großes Gold um drei Zentimeter verpasst. Nach 7,03 Metern musste sie sich bei der Heim-EM im Rahmen der European Championships überraschend Ivana Vuleta geschlagen geben - die Serbin legte gleich im ersten Versuch 7,06 Meter hin. Bronze sicherte sich Jazmin Sawyers aus Großbritannien (6,80).

European Championships

Erstmals seit Beginn der Leichtathletik-Wettbewerbe hatte es im Olympiastadion heftig geschüttet. Der Regen ließ dann zwar nach, aber es blies ein unangenehmer, auch wechselnder Wind. Mihambo kam damit nicht ganz so gut zurecht, ihr Rhythmus im Anlauf ließ keinen Konter mehr zu.

Am Ende reichte die Kraft nicht mehr

Mihambo galt trotz ihrer COVID-19-Erkrankung im Vorfeld als Top-Favoritin auf EM-Gold - doch die Infektion hat die 28-Jährige offenbar zu viel Kraft gekostet. Angefeuert von rund 40.000 Zuschauern im Olympiastadion gab Mihambo alles, aber die Beine wollten nicht mehr so wie der Kopf. Am Ende hatte Deutschlands Sportlerin des Jahres nichts mehr zuzusetzen, der erhoffte Konter blieb aus. Und so kassierte Mihambo nach 1468 Tagen erstmals wieder eine Niederlage bei einer großen Meisterschaft. Anschließend erlitt sie einen Kreislaufkollaps. Deswegen konnte sie auch keine Interviews mehr geben.

Europameisterin 2018, Weltmeisterin 2019, Olympiasiegerin von Tokio, Weltmeisterin 2022 - und in München sollte eigentlich der nächste große Titel her, beim emotionalen Highlight des Jahres. Doch erst am Freitag hatte Mihambo grünes Licht für ihren Start gegeben, nachdem sie nach der WM in Eugene an Corona erkrankt war. Zehn Tage lag Mihambo flach, konnte nicht trainieren.

"Ich merke, dass ich schneller müde werde"

Sie habe durch Corona "sicherlich nicht so viel Substanz verloren", hatte Mihambo nach der Qualifikation am Dienstag gesagt, in der sie mit 6,99 Metern noch einen starken Eindruck hinterließ. Doch Deutschlands Leichtathletik-Star musste auch zugeben: "Ich merke, dass ich schneller müde werde." Und jetzt ging ihr wirklich die Power aus.

Auch wenn die Niederlage natürlich schmerzt, Mihambo wird es verkraften können. "Ich muss niemanden etwas beweisen, weil ich schon alles erreicht habe", meinte Mihambo im Vorfeld. Drei Wettkämpfe stehen jetzt noch an, dann geht es auf ihre nächste Rucksack-Reise nach Südamerika. "Da freue ich mich schon sehr drauf", sagte Mihambo dem SID. Und nächstes Jahr soll es dann sicher wieder Gold werden.

jim, sid

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