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DJane Georgieva: "Bringe bei PSG etwas Leichtigkeit hinein"

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DJane Georgieva: "Bringe bei PSG etwas Leichtigkeit hinein"

Marina Georgieva geht mit Paris Saint-Germain auf Titeljagd.

Marina Georgieva geht mit Paris Saint-Germain auf Titeljagd. GEPA/Icon Sport/Franco Arland

Mit 16 debütierte sie für den ASV Spratzern (nun SKN St. Pölten) in der österreichischen Bundesliga. Mit 25 hat sie für einen der größten Klubs der Welt, Paris Saint-Germain, unterschrieben: Marina Georgieva. "Ihr Selbstvertrauen hat sie damals schon ausgezeichnet, und ihre technischen Fertigkeiten. Sie wusste immer schon, was sie will", erinnert sich Wilfried Schmaus, Obmann der SKN-Frauen.

"Das ist aber lieb vom Schmausi", repliziert Georgieva im Gespräch mit dem kicker. Zu so einem Klub wollte sie schon immer. Ihr Wagnis, nach dem Abstieg vom SC Sand vereinslos in die EURO zu gehen war groß, hat sich letztlich aber bezahlt gemacht. Georgieva hatte schon mehrere Vereine an der Angel gehabt - mit einem Klub aus der englischen Super League und einem aus der deutschen Bundesliga gab es konkrete Gespräche. "In meinem Umfeld waren einige Freunde und Bekannte schon sehr besorgt wegen meines Zögerns", erzählt Georgieva. Ihr Glaube, aus dem sie stets viel Kraft schöpft, habe ihr geholfen, Ruhe zu bewahren. Plötzlich kam die Anfrage von PSG und alles ging recht schnell.

Die Franzosen vermittelten der Innenverteidigerin, dass sie sie sofort brauchen können und ihr vertikaler Spielstil genau zu PSG passe. "Das hat sich dann auch schnell bewahrheitet", ist Georgieva glücklich, "im Testspiel gegen Manchester United hatte ich gleich ein gutes Gefühl und gemerkt, das ist genau meines. Wir spielen hier sehr schnell, es finden sich aber immer wieder sofort Anspielstationen."

Die Vibes passen

Obwohl PSG ein Großklub ist und auch bei den "Féminines" einige Stars wie Diani Kadidiatou, Grace Geyoro, Sakina Karchaoui, Marie-Antoinette Katoto, Lieke Martens oder Ramona Bachmann zu Gange sind, "sind hier alle sehr bodenständig." Amtssprache ist Französisch, aber für die Legionärinnen wird fast alles auf englisch übersetzt.

Von den männlichen Klubkollegen haben Kylian Mbappé und Neymar schon Georgievas Wege gekreuzt, Mbappé beim Extratraining im Parc de Princes, Neymar bei einem Werbe-Shooting im Hotel: "Aber ich gehöre nicht zu denjenigen, die dann gleich ein gemeinsames Foto haben wollen. Hauptsache man respektiert einander und das ist hier der Fall."

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Dass Frohnatur Georgieva leidenschaftliche DJane ist, sickerte auch schon bis Paris durch. Darauf angesprochen, lacht sie: "Ja, ich glaube, manche warten hier immer schon darauf, dass ich wieder etwas auflege. Wenn die Box frei ist, zögere ich nicht. Ich glaube, ich bringe hier überhaupt etwas Leichtigkeit hinein - zumindest haben das einige schon anklingen lassen."

Die Ziele wurden bei den PSG Frauen "nicht offen ausgesprochen, sind aber klar: Wir wollen alles gewinnen." Beim Supercup gegen Olympique Lyon hat das nicht geklappt (0:1), beim Ligaauftakt gegen ASJ Soyaux Charente sehr wohl (2:0). Da saß Georgieva (nach ihren Länderspieleinsätzen gegen England und Nordmazedonien) auf der Bank. In die UEFA Women's Champions League steigt Frankreichs Vizemeister nächsten Mittwoch gegen Schwedens Vize BK Häcken ein.

Georgieva brennt auf "Heimkehr" nach St. Pölten

Highlight im Oktober ist dann das WM-Play-off. Besiegen die ÖFB-Frauen in der ersten Runde auswärts Schottland, dürfen sie in der zweiten gegen Irland daheim antreten. "Schottland wird 'tough', die spielen einen sehr körperbetonten Stil. Das war nicht unbedingt das leichteste Los", weiß Georgieva.

Ein "Endspiel" gegen Irland in der NV Arena in St. Pölten wäre für Georgieva eine doppelte Belohnung. Erstens wäre es für die Hainburgerin eine Art Heimkehr, zweitens plädierte auch sie dafür, die ÖFB-Frauen-Heimspiele wieder in einem größerem Stadion als jenem in Wiener Neustadt auszutragen: "Die NV Arena ist ein supercooles Stadion. Da kann eine super Stimmung entstehen. Der Rasen war hier auch immer top. Wir wollen nach der tollen EM wieder etwas Schwung reinbringen."

Thomas Schöpf

Zehn Jahre NV Arena