Torjägerkanone

Dieter Müller: "Ich war davon besessen, Tore zu schießen"

Die Torjägerkanone® für alle

Dieter Müller: "Ich war davon besessen, Tore zu schießen"

Unikat: 1977 erhielt Dieter Müller seine erste kicker-Torjägerkanone - damals noch in einem etwas anderen Design.

Unikat: 1977 erhielt Dieter Müller seine erste kicker-Torjägerkanone - damals noch in einem etwas anderen Design. imago sportfotodienst

TORJÄGERKANONE® FÜR ALLE

Seit 1969 verleiht der kicker die Torjägerkanone an den erfolgreichsten Bundesliga-Stürmer der Saison. Inzwischen gibt es auch eine Trophäe im Amateurbereich. In unserer Interview-Serie sprechen legendäre Torschützenkönige über ihre Karriere. Heute: Dieter Müller.

Bei welchem Verein haben Sie angefangen zu kicken?

Bei der SG Götzenhain südlich von Frankfurt am Main. Dort haben meine Großeltern gelebt, bei denen ich aufgewachsen bin.

Waren Sie schon als Kind ein Torjäger?

Ja, damals habe ich oftmals sieben bis acht Kisten pro Spiel gemacht. Das Toreschießen fiel mir schon immer leicht.

Wer war Ihr Vorbild?

Im Allgemeinen Tennisstar Björn Borg. Und im Fußball Pelé. Den fand ich einfach großartig. Er war ein rundum kompletter Stürmer.

Mit diesem Spiel wurde ich zum Weltstar und anschließend auch Torschützenkönig des Turniers. Das hat mein Leben verändert.

Dieter Müller zum 4:2 gegen Jugoslawien bei der EM 1976

Welches war Ihr wichtigstes Tor?

Sicherlich mein Ausgleich zum 2:2 gegen Jugoslawien im Halbfinale der EM 1976. Ich wurde beim Stand von 1:2 eingewechselt und erzielte gleich nach wenigen Sekunden im ersten Länderspiel für Deutschland mit der ersten Ballberührung das Tor. Es folgten noch mal zwei Treffer und wir gewannen 4:2. Mit diesem Spiel wurde ich zum Weltstar und anschließend auch Torschützenkönig des Turniers. Das hat mein Leben verändert.

Wer war Ihr bester Mitspieler?

Hier sind meine brillanten Kölner Mitspieler Heinz Flohe und Wolfgang Overath in einem Atemzug zu nennen. In Bordeaux war es der Franzose Alain Giresse.

Wer war Ihr bester Gegenspieler?

Charly Körbel war sehr unangenehm. Der war ziemlich nickelig und hat immer so geklammert. Aber nie auf eine bösartige Art und Weise.

Welcher gegnerische Torwart war der Beste?

Sepp Maier. Er hatte eine tolle Präsenz im Tor und zudem eine herausragende Strafraumbeherrschung.

Dieter Müller

Sein Rekord hält bis heute: Am 17. August 1977 schoss Dieter Müller gegen Werder Bremen sechs Tore in der Bundesliga für den 1. FC Köln. Imago sportfotodienst

Was war Ihre Stärke?

Ich war immer sehr kopfballstark. Das lag daran, dass ich immer viel "Ich war davon besessen, Tore zu schießen" mit dem Kopfball-Pendel trainiert habe. Außerdem war ich davon besessen, Tore zu schießen.

… und was war Ihre Schwäche?

Ich war vielleicht zu sensibel. So habe ich mich manchmal zu sehr von außen beeinflussen lassen.

Wer ist derzeit der beste Stürmer in der Bundesliga?

Christopher Nkunku von Leipzig gefällt mir momentan sehr gut. Da sehe ich gerade in der Liga keinen Besseren. Wobei sicherlich auch auf Randal Kolo Muani von Eintracht Frankfurt zu achten ist.

Welchem Amateurklub sind Sie noch verbunden?

Der SG Götzenhain, meinem Heimatverein. Dorthin pflege ich schon noch den einen oder anderen Kontakt.

Wo stehen Ihre beiden Torjägerkanonen?

Das ist eine gute Frage. Ich habe beide nicht mehr und weiß auch nicht, wann und wo sie mir abhandengekommen sind. Das ist schon etwas traurig. Vielleicht kann der kicker mir ja noch eine besorgen?

Interview: William Harrison

"Torjägerkanone® für alle": Die Bilder der Ehrung