Int. Fußball

Die Stimmen der Spieler bringen die FIFA voran

Kolumne von Clarence Seedorf

Die Stimmen der Spieler bringen die FIFA voran

Soll bei den "FIFA-Legenden" dabei sein: Clarence Seedorf.

Soll bei den "FIFA-Legenden" dabei sein: Clarence Seedorf. Getty Images

Der Fußball hat mein Leben bereichert, ebenso wie das von vielen anderen Akteuren, die wie ich das Glück hatten, auf höchstem Niveau spielen zu können. Deshalb wollte ich sowohl dem Fußball als auch der Gesellschaft schon immer etwas zurückgeben.

Viele von uns leisten auf unterschiedlichste Weise ihren Beitrag, aber es war immer schon schwierig, so an der Führung beteiligt zu sein, dass man tatsächlich die Zukunft des Fußballs mitgestalten kann.

Wir hatten häufig das Gefühl, nur als Außenstehende zusehen zu können, nur als Motiv für ein Foto herhalten zu können oder recht anspruchslose PR-Arbeit machen zu dürfen, während die eigentlichen Entscheidungen hinter verschlossenen Türen und ohne unsere Beteiligung gefällt wurden.

Viele hatten das Gefühl, die FIFA habe sich von den Spielern entfremdet. Es gab "uns" und es gab "sie" - und das konnte nicht gut sein für den Fußball.

Ich freue mich über die neue Richtung, die der Weltverband des Fußballs eingeschlagen hat, um den Fußball wieder zum Herzstück der FIFA zu machen.

Ich freue mich über die aktuellen Änderungsbestrebungen, über die Schaffung des Teams der FIFA-Legenden und die neue Richtung, die der Weltverband des Fußballs eingeschlagen hat, um den Fußball wieder zum Herzstück der FIFA zu machen.

Spieler, die während ihrer Laufbahn Werte vertreten und Engagement gezeigt haben, können einen großen Beitrag dabei leisten, die FIFA zum Besseren zu verändern. Für mich ist das der einzig glaubwürdige Weg voran: Man muss diejenigen mitnehmen, die sich diesem Sport voll und ganz verschrieben haben, und sie in die Führung des Fußballs einbeziehen.

Ich fühle mich geehrt, dass ich bei den FIFA-Legenden dabei sein soll. Das zeigt mir, dass die FIFA zuhört und ihre Türen für Spielerinnen und Spieler mit unterschiedlichstem Werdegang öffnet. Das kann nur gut sein, denn wir haben sehr viel zu geben.

Der Aufgabenbereich der FIFA-Legenden aus früheren weiblichen und männlichen Stars umfasst die Förderung der Entwicklung des Fußballs und von Wettbewerben auf der ganzen Welt, Beratung auf allen Ebenen der Fußball-Politik sowie die Unterstützung von sozialen Entwicklungsprojekten.

Es ist ein Programm, das helfen wird, wieder stärkere Bindungen der FIFA zum Fußball und auch zur Öffentlichkeit zu schaffen. Zudem wird es die Arbeitsweise der FIFA insgesamt verbessern.

Viel zu lang gab es im Fußball viel zu viele wohlfeile Worte über Gleichheit und Vielfalt, aber viel zu wenige Taten.

Ich freue mich außerdem sehr, dass mit Fatma Samoura erstmals eine Frau und eine Afrikanerin zur FIFA-Generalsekretärin ernannt wurde. Viel zu lang gab es im Fußball viel zu viele wohlfeile Worte über Gleichheit und Vielfalt, aber viel zu wenige Taten. Zu viele Menschen haben Veränderungen gepredigt, die nie eingetreten sind.

Die Ernennung von Fatma Samoura ist für mich ein Zeichen dafür, dass sich die FIFA endlich in die richtige Richtung bewegt. In diesem Bereich liegt noch ein langer Weg vor uns und ich erwarte in der gesamten FIFA weitere Verbesserungen in Sachen Vielfalt und Geschlechtergleichgewicht. Dies ist längst überfällig und ich selbst möchte diesbezüglich nur zu gern mit gutem Beispiel voran gehen.

Die FIFA hat mich gebeten, Juror für die erste FIFA-Auszeichnung für Vielfalt zu werden. Ich bin stolz auf diese mir übertragene Verantwortung und freue mich darauf, zusammen mit den anderen Juroren einen würdigen Empfänger für diese wichtige Auszeichnung zu finden. Auch dies ist für die FIFA ein wichtiger Schritt hin zur Einbeziehung von mehr Spielerinnen und Spielern in ihre Arbeit.

Dieser neue Ansatz mit Engagement und Teamwork ist ein großer Schritt nach vorn, wenn es die FIFA ernst damit meint, ein solideres und gerechteres Fundament für den Fussball rund um die Welt zu legen und dabei mit gutem Beispiel voran zu gehen.