Tennis

"Die Seele genommen": Becker fordert Änderung des Davis-Cup-Formats

"Alle Topspieler sind sich einig"

"Die Seele genommen": Becker fordert Änderung des Davis-Cup-Formats

Setzt sich für Veränderungen im Davis Cup ein: Der sechsmalige Grand-Slam-Champion Boris Becker.

Setzt sich für Veränderungen im Davis Cup ein: Der sechsmalige Grand-Slam-Champion Boris Becker. IMAGO/Hasenkopf

"Leute, wer sich dieses Reglement ausgedacht hat, hat von Tennis keine Ahnung! Da muss schnell eine Änderung herbeigeführt werden, vielleicht auch zurück auf das alte Format mit Heim- und Auswärtsspielen", sagte der dreimalige Wimbledonsieger im "Eurosport"-Podcast "Das Gelbe vom Ball" und forderte den Weltverband ITF zu einer "schnellstmöglichen" Änderung des aktuellen Davis-Cup-Formats auf.

"Jetzt ist die Frage, wie es weitergeht: Sind da die richtigen Personen im Board der ITF? Verstehen die genügend vom Tennis? Wissen sie, dass sie dem Davis Cup mit diesem System die Seele genommen haben? Da sind sich alle Topspieler einig", stellte Becker klar: "Ich hoffe, sie haben da einen klaren Moment und entscheiden sich für den Tennissport."

Investorengruppe um Piqué sorgte nach ihrem Einstieg für Kontroversen

Die Investmentgruppe Kosmos um den ehemaligen Fußballprofi des FC Barcelona, Gerard Piqué, hatte 2018 für drei Milliarden Dollar für 25 Jahre die Rechte an dem traditionsreichen Mannschaftswettbewerb erworben und diesen trotz großer Kritik grundlegend reformiert. Anfang des Jahres gab die ITF dann nach weniger als fünf Jahren das vorzeitige Ende der Zusammenarbeit bekannt. Wie der Davis Cup in Zukunft aussehen soll, ist offen.

Zuletzt hatte der dreimalige Grand-Slam-Champion Stan Wawrinka (Schweiz) mit einem Video, das eine fast komplett leere Halle vor dem Duell der Eidgenossen mit Frankreich zeigte, Kritik am Format geübt.

Unabhängig vom Ausgang der Wahlen bei der ITF muss da schnellstmöglich das Reglement wieder geändert werden.

Boris Becker

Möglicherweise wird dem Präsidenten des Deutschen Tennis Bundes (DTB), Dietloff von Arnim, beim Thema Reformen künftig größerer Einfluss zuteil: Am 24. September kandidiert er als neuer Präsident des Weltverbands. "Unabhängig vom Ausgang der Wahlen bei der ITF muss da schnellstmöglich das Reglement wieder geändert werden", erklärte Becker.

Weil die deutsche Mannschaft in diesem Jahr die Qualifikation für die Endrunde verpasst hatte, trifft das DTB-Team in einem klassischen Auswärtsspiel am Samstag (12 Uhr) und Sonntag (10.30 Uhr) im Duell um den Verbleib in der Weltgruppe auf Bosnien-Herzegowina. Alexander Zverev hatte für die Begegnung in Mostar aufgrund einer Muskelverletzung abgesagt, Maximilian Marterer rückte für die deutsche Nummer eins nach.

SID, vtr

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