Je näher der erste Spieltag rückte, desto weiter nahmen die Verantwortlichen vom anfangs ausgegebenen Saisonziel, einem gesicherten Mittelfeldplatz, Abstand. Stattdessen prophezeite Kämpfe seinem Team alsbald den Abstiegskampf, wenngleich er überzeugt ist, dass sein Kader "das notwendige Potenzial dazu hat, um zu bestehen". Nun aber hat der ZFC in seiner sechsten Regionalliga-Saison den harten Boden der Realität erreicht.
Die Problematik ist dabei nicht nur für den zuletzt wegen Gelb-Rot gesperrten Kapitän Frank Müller leicht auszumachen: "Mit Ausnahme von Nordhausen waren wir immer auf Augenhöhe mit dem Gegner. Was uns trotz etlicher Gelegenheiten fehlte, war der erfolgreiche Abschluss." Bereits in der Vorsaison fehlte ein echter Torjäger. Mittelfeldspieler Manuel Starke, der am ersten Spieltag doppelt traf, war mit sechs Toren der gefährlichste Offensivspieler und gilt auch weiterhin als größte Hoffnung.
Die Absicht, den fehlenden Torjäger endlich zu finden, wich im Sommer der Einsicht, dass die vorhandenen finanziellen Mittel dies nicht hergeben. Angesichts solider Finanzen ein wirtschaftlich vernünftiges Vorgehen - sportlich allerdings zumindest eine riskante Entscheidung, die vor allem eines deutlich macht: Der Weg des ZFC, nicht wie viele Konkurrenten auf Profis zu setzen, könnte nun womöglich in die Oberliga weisen.
Jörg Wolf