WM

WM 2022: Gelb-Flut zwischen Niederlande und Argentinien

14 plus 2 Verwarnungen und einmal Gelb-Rot beim WM-Viertelfinale

Die Gelb-Flut von Katar reiht sich noch vor der "Schlacht von Nürnberg" ein

Der spanische FIFA-Referee Antonio Mateu Lahoz zückte im WM-Viertelfinale 16-mal Gelb und einmal Gelb-Rot.

Der spanische FIFA-Referee Antonio Mateu Lahoz zückte im WM-Viertelfinale 16-mal Gelb und einmal Gelb-Rot. IMAGO/Bildbyran

Ob der Block von Antonio Mateu Lahoz ausgereicht hat? Sicherlich. Der spanische Referee, der an diesem Freitag für das WM-Viertelfinale zwischen der Niederlande und Argentinien eingeteilt worden war, sorgte allerdings für den am meisten gefüllten Spielberichtsbogen der bisherigen WM-Geschichte.

Noch nie zuvor hat es bei einem Spiel einer Weltmeisterschaft so viele Gelbe Karten gegeben. Dabei war es mit der ersten Verwarnung erst in der 31. Spielminute an diesem auch sportlich dramatischen Abend inklusive Elfmeterschießen losgegangen - Gelb für den argentinischen Co-Trainer Walter Samuel.

Niederlande oft beteiligt

Bis zum Ende sollte es dann neben Argentiniens Nationaltrainer Lionel Scaloni auch 14 Gelbe Karten und eine Gelb-Rote für Spieler geben - darunter auch Lionel Messi, der mit seinen Mannen am Ende eines denkwürdigen Abends mit einem 4:3 im Elfmeterschießen den Halbfinaleinzug feiern durfte.

WM-Viertelfinale

14 Gelbe Karten für Spieler, damit übertraf diese Partie die bisherigen Rekordspiele mit Verwarnungen deutlich. Bis dato waren die Duelle zwischen Senegal und Uruguay bei der WM 2002, Kamerun und Deutschland (0:2) ebenfalls 2002 und das WM-Finale 2010 zwischen der Niederlande und Spanien mit jeweils zwölf Gelben Karten die Höchstmarken gewesen. Allerdings hatte es bei Kamerun-Deutschland 2002 noch zwei Gelb-Rote Karten und 2010 eine Gelb-Rote Karte gegeben - sowie 2010 mit Glück kein Rot gegen Nigel de Jong, der damals Gegenspieler Xabi Alonso hart in die Brust getreten hatte und mit Gelb davongekommen war.

Apropos Platzverweise: Das WM-Spiel mit den meisten Hinausstellungen hatte es beim Turnier in Deutschland 2006 gegeben - genauer gesagt in Nürnberg. Der Titel des kicker-Spielberichts damals nach dem 1:0 zwischen Portugal und Holland: "Portugal gewinnt die Schlacht von Nürnberg". Und das traf den Nagel auf den Kopf. Neben acht Gelben Karten hatte Schiedsrichter Valentin Ivanov damals vier Gelb-Rote Karten verteilt - für Costinha, Deco, Giovanni van Bronckhorst und Khalid Boulahrouz.

Die kicker-Beurteilung des Referees damals: "Hatte das Spiel durch falsches Strafmaß nicht im Griff: Hätte Costinha und Deco früher Gelb-Rot geben müssen, brachte dadurch große Hektik ins Spiel. Figos Gelb (60.) war zu milde, Gelb-Rot gegen Boulahrouz hingegen zu hart."

Auffällig, auch wenn das Spiel mit den meisten glatt Roten Karten zwischen Südafrika und Dänemark im Jahr 1998 gewesen war: Die Niederländer sind bei drei dieser "Gelb-Flut-Partien" beteiligt gewesen - 2006, 2010 und nun beim Gelb-Rekord 2022.

mag