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"Die Atmosphäre war elektrisch": Selbys Maximum Break bringt "La Ola" nach Sheffield

Fans bei der Snooker-WM aus dem Häuschen

"Die Atmosphäre war elektrisch": Selbys Maximum Break bringt "La Ola" nach Sheffield

Danke, dass ich dabei sein durfte. Luca Brecel genoss den verlorenen Frame wie alle anderen.

Danke, dass ich dabei sein durfte. Luca Brecel genoss den verlorenen Frame wie alle anderen. IMAGO/ZUMA Wire

Wer im Crucible Theatre zu laut hustet, der muss schon mal mit einer Verwarnung rechnen. Ganz zu schweigen von einem klingelnden Handy. Da droht in Sheffield sogar der Rauswurf.

Doch am Sonntagabend wechselte die Lautstärke allmählich von mucksmäuschenstill in ohrenbetäubend laut. Verantwortlich dafür war Mark Selby. Dem "Jester from Leicester" (Scherzkeks von Leicester) gelang das erste Maximum Break in einem WM-Finale. Selbst "La Ola" schwappte durch die Halle, alles war plötzlich so gar nicht mehr "very british". Selby, auch sonst eher Gentleman-like unterwegs, schwang seinen Queue und befeuerte die Menge sogar, noch einmal zur Welle anzusetzen.

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Lange habe er gar nicht ans Maximum von eben jenen 147 Punkten gedacht, sagte Selby hinterher, erst bei 72 Zählern sei ihm langsam bewusst geworden: So viele Probleme liegen da gar nicht mehr auf dem Tisch. Bei 112 Punkten war nur noch eine rote Kugel übrig, doch sie lag gefährlich nahe an der Bande. "Die Rote war eine knifflige", sagte Selby hinterher bei "Eurosport". Sie fiel dennoch in die Tasche, die Snooker-Fans im Crucible Theatre bereiteten sich spätestens ab diesem Zeitpunkt darauf vor zu eskalieren.

"Die Atmosphäre war elektrisch", sagte der 39-Jährige, der heute Abend zum fünften Mal Weltmeister werden kann. "Ich dachte immer: Wenn ich mal in dieser Position bin, dann zittere ich bestimmt wie Espenlaub. Es war erstaunlich, wie ruhig ich mich fühlte", so Selby, dem das 14. Maximum überhaupt in Sheffield gelang.

Erster Gratulant war übrigens Brecel - und wenn einem der Gegner nach einem verlorenen Frame im WM-Finale um den Hals fällt, sagt das ja eigentlich schon alles aus. Der zweite war ein Mann namens Brendan Moore, der Selby mit einem breiten Grinsen im Gesicht sogar noch inniger umarmte als der Belgier.

Eigentlich eine Unsitte, doch in diesem Moment war das allen völlig egal. Moore ist der Schiedsrichter.

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