Handball

Handball EM - DHB-Frauen versagen gegen Kroatien die Nerven

Medaillentraum ist damit vorbei

DHB-Frauen versagen gegen Kroatien die Nerven

Gefeiert wurde auf der anderen Seite: Die Kroatinnen feiern ihren Sieg.

Gefeiert wurde auf der anderen Seite: Die Kroatinnen feiern ihren Sieg. imago images

Während das Team von Bundestrainer Henk Groener die Heimreise antreten muss, folgten die Kroatinnen dank des Erfolges Rekord-Europameister Norwegen ins Halbfinale.

Mit 4:6 Zählern blieb den deutschen Handballerinnen in der Gruppe II nur der vierte Rang und damit die nächste Enttäuschung nach der im Vorjahr bei der WM verspielten Olympia-Qualifikation. Die DHB-Frauen warten bei einem Großereignis seit nunmehr 13 Jahren vergeblich auf Edelmetall, das es letztmals 2007 mit WM-Bronze gab.

Nur 24 Stunden nach der knappen 27:28-Niederlage gegen Weltmeister Niederlande zeigte die deutsche Mannschaft, die einen Sieg mit zwei Toren zum Weiterkommen benötigt hätte, zunächst keinen Kräfteverschleiß. Von Beginn an wurde in der Abwehr gewohnt aggressiv zugepackt und im Angriff Druck gemacht. Nach einer guten Anfangsphase zeigte sich aber schnell wieder das größte Manko der DHB-Auswahl im Turnierverlauf - die mangelnde Chancenverwertung. Selbst aus freier Position wurden beste Gelegenheiten vergeben.

Ich habe keine Worte, Gratulation an Kroatien. Sie waren in allen Punkten besser als wir. Sie haben das Halbfinale mehr verdient als wir. Es war in allen Bereichen zu wenig von uns.

Kapitänin Kim Naidzinavicius

So geriet der WM-Achte, der sich nie mit mehr als zwei Toren absetzen konnte, gut zwei Minuten vor der Pause beim 10:11 erstmals in Rückstand. Zum Glück zeigte Julia Maidhof an der Sieben-Meter-Linie keine Nerven und verwandelte alle sechs Strafwürfe in der ersten Hälfte. So war nach 30 Minuten noch alles drin für die DHB-Auswahl.

Ein kapitaler Fehlstart nach der Pause beraubte die deutsche Mannschaft jedoch aller Halbfinal-Chancen. Knapp zehn Minuten lang gelang kein Treffer. Kroatien nutzte die Schwächephase und zog mit einem 5:0-Lauf auf 17:12 davon. Nun tat jeder Schritt weh - und vorne gelang im Abschluss kaum etwas. Selbst Maidhof zeigte erstmals Nerven am Punkt.

Zwar gaben die DHB-Frauen nicht auf, liefen dem Rückstand aber vergeblich hinterher, weil die Wurfeffektivität nicht einmal 50 Prozent betrug. Das war am Ende deutlich zu wenig für den erstmaligen Einzug in ein EM-Halbfinale seit 2008.

Die deutsche Niederlage im Stenogramm:

Kroatien - Deutschland 23:20 (12:12)

Tore für Kroatien: Milosavljevic 1, Debelic 6, Micijevic 4, Blazevic 3/1, Mamic 3, Jezic 2, Kalaus 1, Krsnik 1/1, P. Posavec 1, S. Posavec 1,
Tore für Deutschland: Maidhof (SG BBM Bietigheim) 9/8, Großmann (Thüringer HC) 3, Bölk (Ferencvarosi TC) 2, Zapf (TuS Metzingen) 2, Grijseels (Borussia Dortmund) 1, Lauenroth (SG BBM Bietigheim) 1, Naidzinavicius (SG BBM Bietigheim) 1, Schulze (SG BBM Bietigheim) 1,
Strafminuten: 10 / 10

dpa/tru