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Mitgliederstatistik: DFB sieht Aufschwung nach Corona

DFB-Mitgliederstatistik

DFB sieht Aufschwung nach Corona - Neuendorf: "Frauen-Zahlen alarmierend"

Durchaus positiv blickt der DFB auf seine jüngste Mitgliederstatistik - nur im Frauenbereich gebe es Defizite.

Durchaus positiv blickt der DFB auf seine jüngste Mitgliederstatistik - nur im Frauenbereich gebe es Defizite. imago images/foto2press

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat am Montag mit großer Zufriedenheit seine Mitgliederstatistik veröffentlicht. Demnach gibt es mehr aktive Spieler und Spielerinnen, einen Rekord bei Erstregistrierungen sowie einen Höchststand bei Vereinsmitgliedern. Die erste vollständige Saison nach den Lockdowns und Corona-Abbrüchen der beiden Vorjahre habe dem Fußball nach Verbandsmeinung sichtlich gut getan.

Insgesamt 2,21 Millionen Spieler und Spielerinnen traten in der vergangenen Saison gegen den Ball, dies ist nach DFB-Angaben ein Plus von 21,5 Prozent - der höchste Wert seit vier Jahren. "Der Fußball in Deutschland beginnt sich von der Pandemie zu erholen", heißt es wörtlich in der Pressemeldung des DFB. Die Zahlen "machen Mut für die Zukunft."

Defizite im Frauenbereich

2,02 Millionen aktiven Jungen und Männern stehen knapp 187.000 Spielerinnen gegenüber, davon mehr als 103.000 im Alter bis 16 Jahren. Ihr Anteil stieg um 31 Prozent und bewegt sich damit wieder auf einem ähnlichen Niveau wie in der Saison 2018/19. Dennoch gebe es im Frauenbereich und Frauen-Nachwuchsbereich aber Defizite, wie DFB-Präsident Bernd Neuendorf eingestand: "Da haben wir Probleme, das ist nicht neu. Ich gebe Ihnen recht, die Zahlen sind alarmierend", sagte Neuendorf auf eine entsprechende Nachfrage in einer Medienrunde. "Von der EM in England werden wir sehen, dass ein Impuls ausgeht. Ich glaube, dass ein bisschen davon überschwappt." Die Europameisterschaft dauert von 6. bis 31. Juli.

Bei den Jungen erhöhte sich die Zahl der Spieler bis 14 Jahre um 22 Prozent auf knapp 905.000. Ähnlich viele waren es zuletzt in der Saison 2016/17. Gleiches gilt für den Männerbereich, in dem ein Anstieg von 22,5 Prozent auf 867.000 aktive Spieler zu verzeichnen war. Im Bereich der 15- bis 18-Jährigen waren es knapp 250.000 (+15%).

"Spüre eine Aufbruchstimmung"

Insgesamt wurden in der abgelaufenen Saison mehr als 346.000 Personen in den Landesverbänden des Deutschen Fußball-Bundes als Spielerinnen und Spieler erstregistriert. Nie waren es seit Beginn der Erhebung dieser Daten im Jahr 2016 mehr, so der DFB. Deutlich weniger stark wuchs die Zahl der gemeldeten Mannschaften im Spielbetrieb. Fast 128.000 Teams waren 2021/22 in den organisierten Wettbewerben vertreten - ein Plus von 1,1 Prozent.

Geleitet wurden ihre Partien von 50.200 Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern. Das waren 11 Prozent mehr als in der Vorsaison, aber immer noch rund vier Prozent weniger als vor Corona 2019. Die Zahl der Vereine im deutschen Fußball blieb stabil und liegt nun bei 24.316 Klubs. Sie haben insgesamt 7,17 Millionen Mitglieder - eine neue Höchstmarke.

"Ich spüre eine Aufbruchstimmung. Vor allem die starken Anstiege im Kinderbereich freuen uns enorm", so Neuendorf.  Bei aller Freude über den Rekord bei den Erstregistrierungen gehöre es auch zur Wahrheit, dass viele Vereine in großen Städten mangels Platzkapazitäten interessierte Kinder auf Wartelisten setzen oder sogar abweisen müssen.

dpa/jam

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