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DFB-Landesverbände untermauern "Nein" zu Peters

Kommt es zur Kampfkandidatur mit Neuendorf?

DFB-Landesverbände untermauern "Nein" zu Peters

Vorsitzender des DFB-Aufsichtsrats: Peter Peters.

Vorsitzender des DFB-Aufsichtsrats: Peter Peters. imago images/Revierfoto

Schon die Beratungen in Hamburg vor kurzem lasen sich wie das unausgesprochene Aus für Peters, den scheidenden Aufsichtsratschef der Deutschen Fußball-Liga DFL: Damals hieß es, der neue starke Mann an der Spitze solle aus dem Amateurlager kommen. Dass die Reihen mit Blick auf die Personalie Peters vielleicht nicht doch einhundertprozentig geschlossen sind, lässt folgender Vorgang vermuten: Unmittelbar nach der Sitzung in der Hansestadt erklärte ein Teilnehmer im Gespräch mit dem kicker, dass Peters dennoch in Frage komme, wenn ihn ein Landesverband vorschlagen würde. Auf der anschließenden Pressekonferenz hieß es dann jedoch, dass der neue DFB-Präsident respektive die Präsidentin im Amateurbereich gearbeitet haben müsste.

Das verschriftlichte die Präsidentenkonferenz nun an diesem Montag in Frankfurt/Main: "Als Voraussetzung soll die kandidierende Person die aktive Mitarbeit in einem Landes- oder Regionalverband in herausgehobener Rolle mitbringen. Dabei muss es sich ausdrücklich nicht um einen Präsidenten eines Landes- oder Regionalverbandes handeln." Das würde Peters ausschließen. Allerdings könnte die DFL oder ein anderes, ordentliches Mitglied den früheren Schalker Finanzvorstand sehr wohl nominieren. Das geben die DFB-Satzung und die Geschäftsordnung des Bundestags, der am 11. März 2022 in Frankfurt/Main stattfindet, sehr wohl her.

Dass die DFL Peters gegen den Willen der Amateure nominiert, scheint derzeit unwahrscheinlich

Kommt es also zu einer Kampfkandidatur? Peters gegen einen "Amateur"? Wobei sich auch der heiß gehandelte Bernd Neuendorf (FV Mittelrhein) bislang noch nicht offiziell zur Kandidatur bekannt hat. Dass die DFL Peters gegen den Willen der Amateure nominiert, scheint derzeit unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher wäre da noch, dass ein Landesverband aus der Erklärung vom Montag ausschert und den 59-Jährigen ins Rennen schickt, zumal der offensiv mit einer Emanzipation des DFB vom längst nicht mehr unumstrittenen Dr. Rainer Koch wirbt.

Derzeit führen Koch und Peters den Verband interimistisch. Koch hat bekräftigt, sich aus der Suche nach einem Nachfolger für den zurückgetretenen Fritz Keller herauszuhalten. Deshalb nahm er auch nicht an einer Runde der Regionalpräsidenten am Sonntagabend teil, ihn vertrat als Südverbands-Chef Matthias Schöck. Das Quintett um den Württemberger, Ralph-Uwe Schaffert (Nord), Herrmann Winkler (Nord-Ost), Peter Frymuth (West) und Thomas Bergmann (Südwest) hat "nun die Aufgabe, den weiteren Prozess zur Findung einer passenden Person für die DFB-Präsidentschaft zu organisieren und zu führen", heißt es in einer DFB-Mitteilung.

Bis 15. November sollen die Landes- und Regionalverbände Personen vorschlagen. Klarer Auftrag für die Regionalverbandschefs: "Nächster Schritt ist die Festlegung auf eine Kandidatin oder einen Kandidaten für das Amt der DFB-Präsidentin oder des DFB-Präsidenten." Dass der Passus im Singular verfasst ist, lässt vermuten, dass die Landespräsidenten nicht von einer Kampfkandidatur ausgehen.

Benni Hofmann