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Deutschland gegen Ungarn: Die letzten Fragen und Antworten

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Deutschland gegen Ungarn: Die letzten Fragen und Antworten

Gesprächsthemen vor dem letzten deutschen Gruppenspiel: Fans, Schiedsrichter und Thomas Müller.

Gesprächsthemen vor dem letzten deutschen Gruppenspiel: Fans, Schiedsrichter und Thomas Müller. Getty Images (2) / imago images

In welchem Stadion wird gespielt?

Die Partie findet in der Arena in München vor rund 14 000 Zuschauern statt - darunter allerdings nicht Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban, der seinen geplanten Besuch laut dpa-Informationen abgesagt hat. Auch auf den Sitzplätzen besteht eine FFP2-Maskenpflicht. Um den Einlass zu entzerren, wurden den Karteninhabern vorab feste Zeitfenster genannt, in denen das Stadion betreten werden muss. Menschen, die älter als sechs Jahre alt sind, müssen einen PCR- oder Antigen-Schnelltest vorlegen, der nicht älter als 24 Stunden sein darf.

Wo wird das Spiel zu sehen sein?

Das Spiel wird live im ZDF übertragen, Start der Vorberichte ist um 20 Uhr und damit eine Stunde vor dem Anpfiff. Auch der abopflichtige Streamingdienst MagentaTV überträgt die Partie. Bei kicker finden Sie außerdem einen ausführlichen LIVE!-Ticker der Begegnung.

Welche Mannschaft wird Bundestrainer Joachim Löw aufs Feld schicken?

Angesichts der Gruppenkonstellation, in der für die deutsche Mannschaft nach der Niederlage gegen Frankreich (0:1) und dem Sieg gegen Portugal (4:2) von Rang eins bis Rang vier noch alles möglich ist, wird Joachim Löw auf größere Experimente oder Rochaden verzichten. Punktuell aber dürfte der Bundestrainer seine Elf sehr wohl verändern: Thomas Müller ist angeschlagen (Kapselverletzung) und wird nicht in der Startelf stehen. Für ihn dürfte Leon Goretzka ins Team rücken. Auch Leroy Sané, an den ersten beiden Spieltagen nur als Joker im Einsatz, ist eine Option. Denkbar, dass Löw dem zuletzt leicht angeschlagenen Ilkay Gündogan (Wadenprobleme) eine Pause gibt. Innenverteidiger Mats Hummels ist trotz Problemen mit der Patellasehne uneingeschränkt einsatzfähig. Jamal Musiala, der sowohl gegen Frankreich als auch Portugal auf der Tribüne saß, soll diesmal in jedem Fall im Kader stehen.

Wer fehlt dem DFB-Team?

Lukas Klostermann laboriert weiterhin an einem kleinen Muskelfaserriss und ist nicht einsatzfähig. Bei Thomas Müller fand am Vormittag ein Härtetest statt, der zeigen sollte, ob es Sinn macht, den Routinier zumindest auf die Bank zu setzen. In dieser Personalie wird Löw - bei aller Wichtigkeit von Müller - kein Risiko eingehen. Beim obligatorischen Spaziergang der Mannschaft am Vormittag vor dem Spiel fehlte der Münchner jedenfalls.

Was ist von Ungarn zu erwarten?

Die Ungarn können sich durch einen eigenen Sieg noch für das Achtelfinale qualifizieren - und sie bewiesen gegen Frankreich (1:1) und Portugal (0:3), dass sie dazu in der Lage sind, die Favoriten zu ärgern. Beide Male überzeugte die Mannschaft des italienischen Trainers Marco Rossi durch großes Engagement, Zweikampfhärte und zum Teil auch durch schnelles Umschaltspiel. Vier Bundesliga-Profis stehen im Aufgebot Rossis: Roland Sallai (Freiburg), Adam Szalai (Mainz), Willi Orban und Peter Gulacsi (beide Leipzig).

Wie kommt die deutsche Mannschaft sicher ins Achtelfinale?

Gewinnt Deutschland gegen Ungarn, ist Rang zwei gesichert und sogar noch der Gruppensieg drin - nämlich dann, wenn Frankreich gegen Portugal nicht gewinnt. Dem Löw-Team reicht aber auch ein Unentschieden zum sicheren Einzug ins Achtelfinale. Wenn Portugal parallel nicht gegen Frankreich gewinnt, läge Deutschland in diesem Fall in der Abschlusstabelle der Gruppe F auf Rang zwei. Gewinnt Portugal, käme die deutsche Mannschaft als einer von vier besten Gruppendritter ebenfalls weiter. Bei einer Niederlage dagegen droht dem DFB-Team das Vorrundenaus. Dann kommt es auf die Höhe der Niederlage, das Parallelspiel der Gruppe F und unter Umständen weitere Faktoren wie die Fair-Play-Wertung an, ob Deutschland zu den vier besten Gruppendritten gehört.

Was sagt die Statistik?

31-Mal trafen Deutschland und Ungarn bislang aufeinander. Dabei sprangen für die DFB-Elf zwölf Siege heraus, zehn Partien endeten Remis, neunmal jubelten am Ende die Ungarn. Das letzte Pflichtspiel zwischen beiden Mannschaften war das WM-Finale von 1954, das nach dem 3:2-Erfolgs Deutschlands als das "Wunder von Bern" in die Geschichtsbücher einging.

Wer leitet die Partie?

Schiedsrichter zwischen Deutschland und Ungarn ist der Russe Sergei Karasev, dem die DFB-Elf zuletzt im März bei der 1:2-Niederlage gegen Nordmazedonien begegnet ist. Der 42-Jährige wird unterstützt von seinen Assistenten Igor Demeshko und Maksim Gavrilin. Vierter Offizieller ist Danny Makkelie aus den Niederlanden. Als Video-Assistent fungiert der Italiener Massimiliano Irrati.

Was ist noch wichtig?

DFB-Kapitän Manuel Neuer wird anlässlich des sogenannten Pride-Month erneut mit einer Regenbogen-Binde auflaufen und somit ein Zeichen für Diversität, Offenheit und Toleranz setzen. Ein Einfärben der Münchner Arena in die Farben des Regenbogens wurde seitens der UEFA untersagt, da die Aktion einen "politischen Kontext" habe: nämlich die Verabschiedung eines ungarischen Gesetzes, das die Informationsrechte von Jugendlichen in Bezug auf Homosexualität und Transsexualität einschränkt. Die Stadt München kündigte daraufhin an, andere Gebäude in Stadionnähe entsprechend zu illuminieren. Deutschlandweit wollen sich an die Aktion viele Sportvereine, Institutionen und Firmen anschließen. Außerdem erklärte die Menschenrechtsorganisation Amnesty International, in Zusammenarbeit mit dem Christopher Street Day Deutschland 10000 Regenbogen-Fahnen im Stadionumfeld verteilen zu wollen. Der DFB unterstützt die Aktion. Es wird darüber hinaus mit Gegenprotesten gerechnet.

Matthias Dersch

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