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Deschamps muss um Job bangen - Wappen-Eklat in Kroatien

EM-Splitter: Vorlagenkönig Zuber

Deschamps muss um Job bangen - Wappen-Eklat in Kroatien

Er trug bei der EM das falsche Wappen auf der Brust: Luka Modric.

Er trug bei der EM das falsche Wappen auf der Brust: Luka Modric. imago images

+++ Lineker trägt Fußball-Spruch "zu Grabe" +++

Der englische Ex-Nationalspieler Gary Lineker hat einen Abgesang auf seinen eigenen berühmten Fußballspruch über den Ausgang von Fußballspielen angestimmt. "Ich denke, es ist an der Zeit, dass der Satz 'die Deutschen gewinnen immer' zu Grabe getragen wird. Ruhe in Frieden", schrieb Lineker am Dienstag nach dem 2:0-Sieg der englischen Nationalmannschaft im EM-Achtelfinale in London gegen die DFB-Auswahl. Lineker wird der oft wiederholte Satz zugeschrieben: "Fußball ist ein einfaches Spiel: 22 Männer jagen 90 Minuten lang einem Ball nach - und am Ende gewinnen immer die Deutschen."

+++ Eklat um kroatisches Wappen auf der Brust +++

Kroatien hat sich nach dem spektakulären 3:5 gegen Spanien von der EM verabschiedet, hat nun aber noch einen handfesten Skandal. Bei allen vier Spielen trugen Modric & Co. das falsche Wappen auf der Brust, dummerweise auch noch eines, das ans Ustasa-Regime erinnert, das im zweiten Weltkrieg mit Nazi-Deutschland gemeinsame Sache gemacht hatte. Es geht dabei ums Schachmuster - beim korrekten Wappen beginnt dieses mit einem roten Feld und endet auch so. Beim Ustasa-Wappen ist es das weiße Feld. Der kroatische Verband HNS sprach von einem "unabsichtlichen Fehler, der leider nicht entdeckt wurde", und entschuldigt sich bei der kroatischen Öffentlichkeit und den eigenen Fans. Man weise jeden Gedanken, es könnte sich um eine absichtliche Änderung des kroatischen Wappens handeln, nachdrücklich zurück. Weiter kündigte der Verband an, die verantwortliche Firma "Sitotisak Decolor" aufzufordern, intern Konsequenzen zu ziehen und die individuell Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Pikant: Es handelt sich um eine kroatische Firma mit Sitz in Varazdin.

+++ Prinz William guckt Fußball +++

Prinz William (39) hat den Klassiker England gegen Deutschland am Dienstag live auf der Trbüne des Wembley-Stadions verfolgt - gemeinsam mit Frau Kate (39) und Sohn George (7). Prinz William ist zugleich auch der Präsident des englischen Fußballverbandes. Auf der Tribüne beim EM-Achtelfinale saßen auch Popstar Ed Sheeran (30, "Shape Of You", "Afterglow"), im weißen Trikot der englischen Nationalmannschaft, und Ex-Fußballstar David Beckham (46) in Anzug und Krawatte. Beckham war auch bei einem kurzen Gespräch mit den Royals zu sehen. Sheeran hatte die englische Mannschaft vor einigen Tagen mit einem exklusiven Konzert überrascht. Er besuchte das Team von Trainer Gareth Southgate im Trainingslager St George's Park. Unter freiem Himmel und beim Grillen spielte Sheeran im Kreis der überraschten und begeisterten Spieler ein Akustik-Konzert.

+++ Verbandspräsident lässt Deschamps' Zukunft offen +++

Zukunft ungewiss: Didier Deschamps.

Zukunft ungewiss: Didier Deschamps. imago images

Nach dem überraschenden EM-Aus gegen die Schweiz muss Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps um seinen Job bangen. Verbandspräsident Noel Le Graet ließ die Zukunft des 52-Jährigen offen. "Ich habe gelernt, dass man im Leben nie spontan eine Entscheidung treffen sollte. Wir werden darüber sprechen, was passiert ist", äußerte sich Le Graet am Dienstag in der "L'Equipe" zurückhaltend. "Wenn man eine Mission fortsetzen will, müssen beide auf derselben Seite stehen. Und da wir uns noch nicht gesehen haben, wissen wir das noch nicht. Wir werden einen Tag zusammen verbringen, uns unterhalten und am Ende des Tages eine Entscheidung treffen." Deschamps hatte das Amt 2012 übernommen und war 2018 Weltmeister geworden. Sein Vertrag gilt noch bis nach der WM 2022 in Katar.

+++ Zubers vier Assists Rekord bei einer EM +++

Eintracht Frankfurts Steven Zuber hat bei dieser EM bereits vier Tore für die Schweiz vorbereitet und damit so viele wie kein anderer Spieler seit der Erfassung der entsprechenden Daten durch die UEFA bei der EM 1980 in Italien. Dies berichtet die Schweizer Zeitung "Blick". Zuber hat damit einen "EM-Rekord" inne.

Der Schweizer Steven Zuber (re.) gegen den Franzosen Benjamin Pavard

Der Schweizer Steven Zuber (re.) gegen den Franzosen Benjamin Pavard. Getty Images

+++ Englands Boulevardpresse vermeidet anti-deutsche Parolen +++

Die englischen Boulevardmedien haben sich vor dem Klassiker England gegen Deutschland am Dienstagabend (18 Uhr, LIVE! bei kicker) ungewohnt zahm gezeigt. "Komm schon England, hau' Deutschland heute Abend weg", schrieb das Boulevardblatt 'Daily Mail' und hatte damit bereits die deftigste Aussage im Hinblick auf die Deutschen. Die 'Sun' entschied sich für ein Wortspiel mit dem kürzlich zurückgetretenen Gesundheitsminister Matt Hancock - der Minister hatte eine Mitarbeiterin geküsst und damit die Corona-Regeln gebrochen. Etwa: 'Auf geht's England...selbst Hancock hat einen rein gemacht', hieß es auf der 'Sun'-Titelseite. Ebenfalls ohne Anspielung auf Deutschland kam der 'Mirror' aus. "Eine Nacht für Helden" titelte das Blatt lediglich.

+++ Fast 13 Millionen verfolgten Frankreich-Aus im TV +++

Das Aus von Weltmeister Frankreich am Montagabend gegen die Schweiz (4.5 i.E.) hat im Durchschnitt fast 13 Millionen Fans vor die TV-Geräte gelockt. Das dramatische Scheitern der Equipe Tricolore sahen durchschnittlich 12,74 Millionen Zuschauer im ZDF, was einem Marktanteil von erstklassigen 49,4 Prozent entsprach. Das nicht weniger packende Achtelfinale zwischen Spanien und Kroatien (5:3 n.V.) verfolgten im DF 8,80 Millionen Zuschauer im Schnitt.

+++ ProFans-Sprecher sieht Anti-Rassismus-Gesten etwas zwiespältig +++

Sig Zelt, Sprecher der Organisation ProFans, sieht die öffentlichkeitswirksamen Aktionen gegen Rassismus bei der Fußball-EM etwas zwiespältig. "Grundsätzlich ist es gut und schön, dass so etwas möglich ist, und natürlich ist das ein positives Zeichen», sagte Zelt am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Er wies aber auch darauf hin, dass Trainer und Offizielle bei solchen Anlässen immer explizit betonen, dass dies von der Mannschaft ausgehe. "Das lässt deutlich Raum für Zweifel an der Authentizität. Man weiß ja, wie durchgedacht die öffentlichen Äußerungen von Marketingabteilungen wie beim DFB sind", erklärte der Fanvertreter aus Berlin. Beim Klassiker heute Abend zwischen England und Deutschland wollen beide Teams auf die Knie gehen, zudem wird Englands Kapitän Harry Kane wie der deutsche Spielführer Manuel Neuer eine Binde in Regenbogenfarben tragen.

+++ Dänen erholen sich beim Segeln +++

Nach zwei sehr anstrengenden und teils dramatischen EM-Wochen hat sich Dänemarks Nationalmannschaft vor ihrem Viertelfinal-Spiel am Samstag gegen Tschechien mit einem Segelausflug entspannt. "Wir waren auf einem fährenähnlichen Boot unterwegs, legten in Kopenhagen an und bekamen dort etwas zu essen", berichtete der Stürmer Andreas Cornelius vom FC Parma am Dienstag. "Das war schön, denn wir sind schon lange zusammen. Es war toll, mal wieder etwas anderes zu sehen."

jer/dpa/sid