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Der Fall Manchester City: CAS veröffentlicht Urteilsbegründung

Skyblues lieferten relevante Beweise erst in der Berufung

Der Fall Manchester City: CAS veröffentlicht Urteilsbegründung

Weiter im Europapokal am Start: Manchester City.

Weiter im Europapokal am Start: Manchester City. imago images

So schreibt der CAS in seiner gewaltigen Urteilsbegründung am Dienstag, dass Manchester City die UEFA-Untersuchung wegen angeblicher Verstöße gegen das Financial Fair Play (FFP) "eklatant" missachtet habe, dies den Skyblues aber nicht nachgewiesen werden konnte. Das Problem sei, dass es keine stichhaltigen Beweise gebe, die belegen würden, dass der Verein Gelder der Besitzer als Sponsoreneinnahmen getarnt hat.

Am 13. Juli hatte der Sportgerichtshof die durch die UEFA verhängte zweijährige Europapokalsperre gegen die Citizens aufgehoben, zudem die ursprüngliche Geldbuße von 30 auf zehn Millionen Euro reduziert - und so für mächtig Kritik zum Beispiel bei Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge gesorgt. Laut CAS zeige aber auch diese Summe "einen schweren Verstoß" des Klubs, "der mangelnde Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit der UEFA-Untersuchungskommission gezeigt hat".

Im Punkt der angeblichen Verschleierung von Eigenkapitalfinanzierung sei hingegen kein schwerwiegenderer Verstoß festzustellen gewesen - und "auf der Grundlage der Beweise kann das Gremium nicht zu der Schlussfolgerung kommen, dass eine verschleierte Finanzierung an City gezahlt wurde". City wurde vorgeworfen, den Wert der Einnahmen der emiratischen Sponsoren "Etisalat" und "Etihad Airways" absichtlich überhöht zu haben, um die FFP-Bestimmungen zu erfüllen.

"Entscheidung nicht per se falsch"

Der CAS wies darüber hinaus darauf hin, dass relevante Beweismittel wie Zeugenaussagen von leitenden Angestellten des Klubs sowie ein Brief von Klubboss Scheich Mansour Bin Zayed Al Nahyan von den Citizens erst im Berufungsverfahren geliefert wurden, dabei hätte diese schon das ursprüngliche Urteil der UEFA zugunsten des Vereins beeinflussen können. "Die angefochtene Entscheidung ist daher nicht per se falsch, sondern, zumindest bis zu einem gewissen Grad, eine Folge der Entscheidung von Manchester City, die relevantesten Beweise, die dem Verein zur Verfügung stehen, erst im vorliegenden Berufungsverfahren vor dem CAS vorzulegen", urteilte das Gericht.

Der CAS (Court of Arbitration for Sport) erklärte auch, warum man von der Forderung nach mehr Beweismitteln abgesehen hatte. Der Grund dafür war das Drängen der UEFA, die das Verfahren unbedingt vor Beginn der Champions-League-Saison 2020/21 abschließen wollte.

drm