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Der Erfolgslauf der "Schmid-Gschroppen"

Mehr U-21-Torschützen als Salzburg

Der Erfolgslauf der "Schmid-Gschroppen"

Die "Schmid-Gschroppen" haben fast ein Drittel der Austria-Tore dieser Saison erzielt.

Die "Schmid-Gschroppen" haben fast ein Drittel der Austria-Tore dieser Saison erzielt. GEPA pictures

Fragende Gesichter unter den Journalisten. Wann hat die Austria zum letzten Mal fünf Siege in Serie gefeiert? "Vielleicht in meiner Zeit als Spieler", wirft Manfred Schmid augenzwinkernd ein, in der Meistersaison 2012/13 unter Peter Stöger, in der er als Co-Trainer wirkte, könne er sich nämlich nicht an einen derartigen Erfolgslauf erinnern. So weit musste man in den violetten Geschichtsbüchern dann doch nicht zurückblättern. Thorsten Fink hat's 2016 zuletzt geschafft. Saisonübergreifend. Ehe die Serie just im Derby mit 1:4 zu Ende ging.

23. Spieltag - Meistergruppe

Und auch wenn man noch strengere Maßstäbe ansetzt und die fünf Siege in einer Saison verlangt, ist der Deutsche die richtige Antwort. Gorgon, Holzhauser, Kayode hießen in der Herbstaison 2015 die Austria-Stars, die nacheinander WAC, Altach, Grödig, Rapid und Mattersburg abschossen, bis Red Bull Salzburg mit einem 1:1 den Siegeslauf stoppte. Jünger als 21 war damals nur einer - Osman Hadzikic, der in einem der fünf Spiele für den verletzten Robert Almer das Tor hütete.

30 Prozent Toranteil

Am Sonntag standen beim 2:1-Sieg gegen den WAC vier U-21-Spieler in der Austria-Startelf. Und einer von ihnen, Can Keles, erzielte das Siegestor. Es war der zehnte Treffer, der auf das Konto eines Jung-Austrianers, der das 21. Lebensjahr noch nicht vollendet hat. Das sind immerhin 30 Prozent der 33 Austria-Tore. Noch höher ist nur der U-21-Anteil nur noch bei Salzburg. Dort haben Adeyemi & Co. 25 der bisher 51 Treffer erzielt, also fast 50 Prozent.

Die besten Torjäger der Meisterrunde

Allerdings haben Adeyemi (15 Tore), Adamu (4), Sesko (3), Sucic (2) und Aaronson (1) zusammen über elf Millionen Euro gekostet, während die "Schmid-Gschroppen" praktisch zum Nulltarif an den Verteilerkreis kamen. Und: Die Austria-Youngsters haben zwar nicht so oft getroffen wie ihre Salzburger Altersgenossen, dafür sind sie noch zahlreicher: Mit Ohio (3 Tore), Keles und Huskovic (je 2), Braunöder, Martel und Vucic jubelte Manfred Schmid schon über sechs verschiedene U-21-Torschützen.

Die abgehängte Konkurrenz

Die übrige Konkurrenz haben "Bullen" und "Veilchen" in diesem Bereich weit abgehängt. Die Admira kommt immerhin noch auf sieben U-21-Tore von drei verschiedenen Spielern. Marlon Mustapha ist von ihnen mit vier Toren der Topscorer. Abgesehen von 40-Millionen-Mann Adeyemi sind vier Tore sogar Top-Wert in der Bundesliga, die außer Mustapha noch Adamu, Sturm-Neuerwerbung Rasmus Höjlund und Thomas Sabitzer, die LASK-Leihgabe bei der WSG Tirol erreichten.

Rapid hat sein Reservoir an U-21-Torschützen erst in den letzten beiden Spielen aufgestockt. Da gesellten sich Bernhard Zimmermann und Yusuf Demir zum bis dahin einzigen Jung-Torschützen Emanuel Aiwu. Zimmermann ist dabei praktisch aus dem Nichts empor geschossen. Jetzt hält der Niederösterreicher nach seinen ersten drei Bundesliga-Einsätzen bei drei Treffern. Er ist damit der erste Rapidler seit Marek Kincl, dem das gelang. Der Tscheche hatte 2004 in seinen ersten drei Spielen sogar vier Mal getroffen. Austria Klagenfurt (Andersson, 3 Tore), Ried (Nene, 2) und Altach (Bischof, 1) können nach 23 Bundesliga-Runden nur einen U-21-Torschützen stellen, beim LASK und beim TSV Hartberg sucht man Torschützen, die bei ihrem Treffer jünger als 21 Jahre waren, sogar ganz vergebens.

Horst Hötsch

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