DFB-Pokal

David vs. Goliath: Wie könnte der FCK Bayer überhaupt gefährlich werden?

Wo Leverkusen noch am ehesten Probleme drohen

David vs. Goliath: Wie könnte der FCK Bayer überhaupt gefährlich werden?

Welche Rolle spielt der Kopf? Jonathan Tah nach dem verlorenen Final ein Dublin.

Welche Rolle spielt der Kopf? Jonathan Tah nach dem verlorenen Final ein Dublin. IMAGO/Jan Huebner

Aus Berlin berichten Stephan von Nocks und Leon Elspaß

Wer am Samstag darauf setzt, dass Bayer 04 den DFB-Pokal gewinnt, kann nicht reich werden. Bei 1,05 liegt die Quote diverser Wettanbieter auf einen Triumph der Mannschaft von Trainer Xabi Alonso. Zu klar sind die Rollen zwischen der Übermannschaft aus Leverkusen und dem Zweitligisten verteilt.

Kein Wunder: Das eine Königsargument, warum Bayer vor dem FCK wirklich zittern müsste, gibt es nicht. Doch es bestehen zumindest drei verschiedene Ansatzpunkte, weshalb der Deutsche Meister am Samstagabend gegen den Fast-Absteiger aus der 2. Liga auf der Hut sein muss.

Tempo

Lauterer Schnelligkeitsvorteile: Auch wenn Leverkusens Defensive alles andere als langsam unterwegs ist, besitzt der FCK mit seinen Pfeilspitzen Kenny Prince Redondo (36,17 km/h), Aaron Opoku (36,02), Tymotheus Puchacz (35,65), Richmond Tachie (35,35), Ragnar Ache (35,03) und Jean Zimmer (35,06) rein von den gemessenen Höchstwerten leichte Tempovorteile. Zudem wird die Werkself aufgrund des erwarteten hohen eigenen Ballbesitzanteils große Räume hinter der Abwehrkette verteidigen müssen, in der Jonathan Tah (35,81), Odilon Kossounou (34,95), Piero Hincapie (34,36) und Edmond Tabsoba (34,12) zügig, aber nicht ganz so flink unterwegs sind.

Standards

Lauterer Standardstärke: Der FCK stellte in der 2. Liga das Nonplusultra bei Offensivstandards dar: Die Funkel-Elf erzielte insgesamt 27 (!) Treffer nach ruhenden Bällen - Top-Wert im deutschen Unterhaus. Besonders nach Ecken (14 Treffer, ebenfalls Top-Wert) wird Kaiserslautern gefährlich. Umgekehrt stellen gegnerische Standards noch am ehesten einen Schwachpunkt in Leverkusens Defensivspiel dar. Von nur 24 Gegentreffern in der Liga fielen zehn nach ruhenden Bällen. Bayer kassiert also 42 Prozent seiner Tore auf diese Art und Weise. Der zweithöchste Anteil im Oberhaus.

Kopfkino

Leverkusener Kopfkino: Sonst könnte Bayer nur noch die eigene Psyche ein Schnäppchen schlagen, falls der Zweitligist früh in Führung gehen sollte und bei der nach 51 Pflichtspielen ohne Niederlage am Mittwoch im Finale der Europa League gegen Atalanta Bergamo (0:3) erstmals besiegten Werkself das Kopfkino beginnen und die Elf von Xabi Alonso so ihre Linie verlieren würde.

Doch auch wenn es diese drei potenziellen Gefahren für den Werksklub gibt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese Faktoren am Samstag im Olympiastadion zum Tragen kommen, eher gering. Erlaubt sich Bayer 04 nicht so viele leichte Fehler wie am Mittwoch bei der 0:3-Niederlage gegen Atalanta Bergamo, stellt sich die Frage, inwieweit sich dem FCK überhaut die Möglichkeit ergibt, seine schnellen Offensivkräfte einzusetzen. Ist das Leverkusener Gegenpressing doch eine sehr gutes.

Und damit Lautern seine Standardstärke ausspielen kann, müsste Bayer erst einmal zulassen, dass die Pfälzer zu Freistößen in Strafraumnähe oder Eckbällen kommen. Erst wenn Leverkusen dem Zweitligisten bei einem dieser Punkte großzügige Angebote macht, könnte das Finale zur Kopfsache werden.

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