Nationalelf

Das Misstrauen ist gewaltig

Kommentar zur Steueraffäre beim DFB

Das Misstrauen ist gewaltig

Wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung hat die Staatsanwaltschaft die Geschäftsräume des DFB durchsucht.

Wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung hat die Staatsanwaltschaft die Geschäftsräume des DFB durchsucht. picture alliance

Steuerfahnder fahren vor Privathäusern und der Verbandszentrale vor. Unter Beobachtung vorab informierter Medienvertreter, noch dazu am Tag einer prominenten DFB-Veranstaltung wie dem Länderspiel gegen die Türkei. Alles schon mal da gewesen. Doch nicht Staatsanwälte, die den großen Aufritt lieben, sind ein Problem für den DFB, sondern das schlechte Bild, das er unaufhörlich abgibt.

Welche Ergebnisse auch immer die Ermittlungen diesmal tatsächlich zutage fördern - vielleicht doch endlich alle Leichen aus dem Keller -, diese Organisation wird die Schatten ihrer Vergangenheit so schnell nicht los. Dafür sind zu viele Fragen wie die zu den Vorgängen rund um die 6,7 Millionen Euro im Zusammenhang mit der WM 2006 immer noch unbeantwortet. Dafür gab es auch zu viele unappetitliche Trennungen von Angestellten und Repräsentanten sowie fragwürdige Differenzen mit Geschäftspartnern wie dem Vermarkter Infront.

Das Misstrauen ist gewaltig, das Transparenz-Versprechen des amtierenden Präsidenten Fritz Keller löblich. Allein: Es fehlt der Glaube, dass dem DFB der grundlegende Wandel schneller gelingt, als ihm Glaubwürdigkeit verloren geht.