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Chelseas Trick mit den Verträgen: Reagiert jetzt die UEFA?

Financial-Fairplay-Regeln könnten angepasst werden

Chelseas Trick mit den Vertragslaufzeiten: Reagiert jetzt die UEFA?

Viele Neuzugänge mit langen Vertragslaufzeiten: Chelsea-Boss Todd Boehly.

Viele Neuzugänge mit langen Vertragslaufzeiten: Chelsea-Boss Todd Boehly. IMAGO/PA Images

Die Frage, wie der FC Chelsea derart hohe Ausgaben auf dem Transfermarkt tätigen kann, beschäftigte in den vergangenen Tagen nicht nur die Konkurrenz um Liverpool-Trainer Jürgen Klopp. Offensichtlich ist, dass die Blues einen hochriskanten Finanztrick nutzen, um die Finanzregeln von UEFA und Premier League zu erfüllen: extrem lange Vertragslaufzeiten für Neuzugänge. Ist damit schon bald Schluss?

Wie die "Times" berichtet, plant die UEFA, ihre Financial-Fairplay-Regeln dahingehend anzupassen, dass Ausgaben für Ablösesummen nur noch maximal auf fünf Jahre bilanztechnisch gestreckt werden dürfen, auch wenn der Vertrag des Spielers länger läuft. Derzeit können Klubs diese in gleichen Teilen auf die Vertragslaufzeit aufteilen.

So ist es Chelsea etwa möglich, die Sockelablöse für Winterneuzugang Mykhaylo Mudryk (Schachtar Donezk) in Höhe von 70 Millionen Euro auf achteinhalb Jahre zu strecken, weil der Ukrainer bis Sommer 2031 unterschrieben hat. So lange lief noch nie ein Vertrag in der Premier League. Auch die Neuverpflichtungen Benoit Badiashile (Monaco, Vertrag bis 2030), Noni Madueke (Eindhoven, 2030), Wesley Fofana (Leicester, 2029) oder David Datro Fofana (Molde, 2029) wurden lange gebunden.

Hatten sich die Konkurrenten beschwert?

Die FIFA schreibt vor, dass Verträge eine maximale Laufzeit von fünf Jahren haben, gewährt aber Ausnahmen, sodass englische Profiklubs die Regel - anders als deutsche - umgehen können. Auch andere Premier-League-Teams hatten zuletzt neue Spieler mit langen Arbeitspapieren ausgestattet, niemand aber derart flächendeckend wie Chelsea, das allein im Januar schon rund 180 Millionen Euro auf dem Transfermarkt ausgegeben hat.

Medienberichten zufolge hatten sich Ligakonkurrenten über die Strategie der Londoner - die bei sportlichem Misserfolg böse Folgen haben kann - beschwert. Dass die UEFA nun offenbar reagiert, dürften sie zufrieden registrieren, auch wenn eine neue Financial-Fairplay-Klausel nicht mehr rückwirkend Anwendung finden würde.

jpe